Trotz gescheiterter Fusion laufen Projekte weiter
Von Herbert Fromme, Münster Die Provinzial Münster wird trotz des Scheiterns der Fusionsgespräche mit der ebenfalls zum Sparkassenlager gehörenden Provinzial Düsseldorf die bestehenden Kooperationsprojekte weiterführen – auch nach ihrem eigenen jetzt geplanten Zusammenschluss mit der Provinzial Nord in Kiel. „Wir werden all das fortsetzen, was fortzusetzen ist“, sagte Heiko Winkler, Chef der Münsteraner Gruppe. Dazu gehören die bestehenden Projekte im Bereich der EDV, bei den Kapitalanlagen und in der Werbung. „Im Fernsehen könnten wir gar nicht nach Rheinland und Westfalen getrennt werben“, sagte er.
Im Mai war der Versuch gescheitert, einen Dreierbund aus den Provinzialgruppen in Münster, Düsseldorf und Kiel herzustellen. Jetzt fusionieren Münster und Kiel, Düsseldorf bleibt selbstständig.
Die neue Gruppe wird von einer Holding in Münster geleitet. Die Schaden- und Unfallversicherer bleiben regional eigenständig, gehören aber zu 100 Prozent der Holding. Die beiden Lebensversicherer fusionieren, der Sitz der neuen Gesellschaft ist Kiel. Asset Management und IT werden ebenfalls zusammengelegt.
„Diese Plattformlösung ist offen für andere öffentliche Versicherer“, sagte Winkler. Das müsse nicht unbedingt heißen, dass sich ihre Eigner mit Kapital an der Holding beteiligen. Er könne sich auch eine enge Zusammenarbeit in Teilbereichen vorstellen.
Münster geht nach einem erfolgreichen Jahr 2003 gestärkt in die Fusion mit Kiel. Der Konzern erzielte einen Gewinn nach Steuern von 136 Mio. Euro. Im Vorjahr musste er einen Verlust von 214 Mio. Euro verschmerzen, weil hohe Verluste aus den Aktienanlagen anfielen. Dafür löste die Gruppe Reserven auf.
In der Region ist die Provinzial Münster Marktführer – in der Gebäudeversicherung hat sie einen Anteil von 40 Prozent. Zweiter ist die Allianz mit 8 Prozent.
Quelle: Financial Times Deutschland
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