Krankenversicherung der Continentale hängt in der Luft
Von Ilse Schlingensiepen, Frankfurt Die Zukunft der Mannheimer Krankenversicherung ist weiter ungewiss. Die österreichische Uniqa-Gruppe will im Herbst mit der Continentale aus Dortmund über den Krankenversicherer verhandeln. „Wir werden mit der Conti-Gruppe Entscheidungen über die Entwicklung in den nächsten drei Jahren treffen“, sagte Konstantin Klien, Generaldirektor der Uniqa, bei einem Pressegespräch der Mannheimer Holding. Dabei wird es auch um die Frage gehen, ob die Continentale wie ursprünglich vorgesehen ihren Anteil an der Mannheimer Kranken auf 74,9 Prozent erhöht, oder ob die Uniqa die Mehrheit übernimmt.
Die Uniqa ist schon länger größter Einzelaktionär der Mannheimer Holding. Sie hatte zur Rettung der Gruppe nach der Schieflage deren Lebensversicherers 79,5 Mio. Euro frisches Kapital bereitgestellt. Erst Ende Juni hatten sich die Österreicher mit opponierenden Kleinaktionären über die Modalitäten der Kapitalerhöhung geeinigt. „Wir werden rund 80 Prozent an der Mannheimer-Gruppe halten“, sagte Klien.
Die Continentale hatte im vergangenen Jahr 51 Prozent des Krankenversicherers gekauft. Damit sollte verhindert werden, dass die Gesellschaft in den Sog der Lebensversicherung geriet. Die Vertreter der Mannheimer-Gruppe verkaufen seitdem Policen der Continentale Leben. Die Continentale hätte auch die Mannheimer Versicherung gerne erworben, war aber der Uniqa unterlegen. Bei der österreichischen Gruppe passe die Mannheimer als Spezialist in vielen Nischen genau ins Konzept, sagte Klien. Denn in Westeuropa konzentriere sich die österreichische Gruppe auf Nischen, während sie sich in Österreich und Osteuropa als Allround-Versicherer mit den Sparten Schaden- und Unfall, Leben und Kranken positioniere.
Die Marke Mannheimer werde auf jeden Fall erhalten bleiben, meinte Klien. „In einem so großen Markt wie Deutschland wäre es nicht sinnvoll, einen neuen Namen aufzubauen.“
Die Integration in die Uniqa-Gruppe biete der Mannheimer Wachstumschancen, sagte Mannheimer-Chef Lothar Stöckbauer. „Wir werden das Kompetenzzentrum für die Schaden-/Unfallversicherung innerhalb der Uniqa-Welt.“ Stöckbauer erwartet für die Mannheimer Versicherung 2004 ein Wachstum der Prämieneinnahmen um 4 Prozent. Im Jahr 2003 hatte sie 274 Mio.Euro erlöst.
Quelle: Financial Times Deutschland
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