Konzernmutter Credit Suisse braucht Sanierungserfolg
Von Ilse Schlingensiepen, Köln Nach schwierigen Monaten sieht sich die DBV-Winterthur wieder auf gutem Kurs. Der Wiesbadener Versicherer rechnet nach dem hohen Verlust im Vorjahr 2004 mit einem Gewinn. Anders als im vergangenen Jahr will er den Anteilseignern auch eine Dividende ausschütten.
Der Konzern hatte 2003 einen Verlust von 89 Mio. Euro eingefahren. Die Beitragseinnahmen waren um 2,2 Prozent auf 3,4 Mrd.Euro zurückgegangen. Beim Mehrheitsaktionär kam das nicht gut an: In der schweizerischen Winterthur Group, einer Tochter der Credit Suisse, gab die Führung unter Leonhard Fischer dem Wiesbadener Vorstandschef Hartmut Nickel-Waninger die Schuld. Ende Juni trat er zurück. Sein Nachfolger wurde Axa-Vorstand Frank Keuper.
Mit einer Steigerung von 2,8 Prozent bei den Prämieneinnahmen auf 1,8 Mrd. Euro legte die DBV-Winterthur im ersten Halbjahr ihre Wachstumsschwäche ab. Gewinnzahlen nannte die Gruppe aber nicht.
Für die Credit Suisse ist die Sanierung der deutschen Versicherungstochter sehr wichtig. Es mehren sich die Anzeichen, dass sich die Bank über kurz oder lang von der gesamten Winterthur-Gruppe trennen will. Ein maroder Gruppenteil würde das stark behindern.
Im Hauptgeschäftsfeld Lebensversicherung stiegen die Beiträge um 4,0 Prozent auf 845 Mio. Euro, obwohl die größte Gesellschaft, die DBV-Winterthur Lebensversicherung AG, einen Rückgang um 4,8 Prozent hinnehmen musste. Die Pensionskasse und die niederländische Tochter machten das mehr als wett. Wegen der ab 2005 greifenden Besteuerung von Lebensversicherungserträgen erwartet die DBV wie der Rest der Branche ein starkes Neugeschäft im zweiten Halbjahr. Die Krankenversicherung legte mit 9,4 Prozent deutlich auf 486 Mio. Euro zu.
In der Schaden- und Unfallversicherung verzeichnete die Gruppe einen Rückgang um 4,9 Prozent auf 478 Mio. Euro. Das sei vor allem Folge der Sanierungspolitik in der Autoversicherung, wo die DBV verlustbringendes Geschäft nicht erneuerte. Zudem habe man sich von „risikoreichen Industrieverträgen“ getrennt.
Quelle: Financial Times Deutschland
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