Gerüchte über Rücktritt geben Makler-Aktie kräftigen Schub
Von Ellen Kelleher, New York, und Herbert Fromme, Köln Der Vorstandschef des weltgrößten Versicherungsmaklers Marsh & McLennan, Jeffrey Greenberg, ringt nach Informationen aus Finanzkreisen um sein Amt. Mehrere Aufsichtsräte sollen in den vergangenen Tagen mögliche Nachfolge-Lösungen diskutiert haben.
Das Ausscheiden Greenbergs würde den Weg frei machen für Verhandlungen mit dem Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer. Er wirft Marsh, anderen Maklern und Versicherern vor, überteuerte Verträge an Industriekunden verkauft zu haben. Die Makler hatten dafür von den Versicherern Sonderprovisionen kassiert. Inzwischen hat auch der weltweit zweitgrößte Makler Aon den Verzicht darauf bekannt gegeben. Über einen möglichen Vergleich werde er mit der aktuellen Führung von Marsh nicht sprechen, hatte Spitzer gesagt. Die Meldungen über einen möglichen Rücktritt Greenbergs hatten den Kurs des Konzerns am Freitag um 7,8 Prozent auf 26,79 $ getrieben.
Die Entscheidung über die Zukunft Greenbergs an der Marsh-Spitze solle in den nächsten Tagen fallen, hieß es am Wochenende in New York. Als möglicher Nachfolger gilt Jules Kroll, Ex-Chef des Detektiv-Konzerns Kroll, den Marsh erst in diesem Jahr gekauft hatte.
In Deutschland haben die ersten Industriekunden von Marsh in Frankfurt schriftliche Zusicherungen verlangt, dass es bei ihren Verträgen keine ihnen unbekannten Sonderzahlungen der Versicherer gegeben hat. Bisher gebe es keine Reaktion des Maklers, hieß es in Versicherungskreisen.
Quelle: Financial Times Deutschland
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