US-Verfahren
Zwei US-Manager der Zürich-Versicherungsgruppe sind von New Yorks Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer angeklagt worden. Beide bekannten sich schuldig, mit Angebotsfälschungen gegen den Donnelly Act des Staates New York verstoßen zu haben. Das Gesetz wendet sich gegen Kartellbestrebungen und Behinderungen des Wirtschaftslebens.
John Keenan und Edward Coughlin sollen bei Angebotsfälschungen des Maklers Marsh mitgewirkt haben, gegen den Spitzer am 14. Oktober Klage wegen Sonderzahlungen durch Versicherer und wegen Betrugs erhob. Zürich Financial erklärte, beide seien nach einer internen Untersuchung entlassen worden. Zürich-Chef James Schiro sagte gestern, Ergebnis und Dauer der Verfahren in den USA seien nicht vorhersehbar.
Die Manager werden in künftigen Verfahren als Zeugen zur Verfügung stehen, erklärte Spitzer in einer Mitteilung. Das gelte auch für die drei anderen bisher angeklagten Versicherungsmitarbeiter – zwei Angestellte des Marktführers AIG und ein Manager des Bermuda-Versicherers ACE.
„Die Untersuchung wird mit Umsicht und planmäßig weitergeführt“, ließ Spitzer mitteilen. Das Ziel sei es, das volle Ausmaß der illegalen Aktivitäten in der Branche und den Effekt auf die Verbraucher zu ergründen, die Schuldigen zu bestrafen und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Die Zahl der Versicherer, die von Staatsanwälten oder Versicherungsaufsehern Vorladungen erhalten, wurde gestern erneut länger. Nach einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ hat die Allianz-Tochter Allianz Life eine entsprechende Vorladung im US-Bundesstaat Connecticut erhalten. Ebenfalls in Connecticut sowie in North Carolina erhielt ING entsprechende Schreiben, teilte der niederländische Konzern mit. In beiden Staaten war am Vortag die Münchener Rück vorgeladen worden.
Herbert Fromme
Quelle: Financial Times Deutschland
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