Gerling Leben verdoppelt Neugeschäft im Schlussverkauf

Versicherer setzt künftig vor allem auf Rentenpolicen

Von Herbert Fromme, Köln Die Gerling Lebensversicherung hat ihr Neugeschäft im Ausverkaufsjahr 2004 um 128 Prozent gesteigert. „Das meiste davon war im Privatkundenbereich, der um mehr als 150 Prozent zulegte“, sagte Unternehmenschef Norbert Heinen. In der betrieblichen Altersversorgung, eigentlich eine Hochburg der Gerling-Gruppe, blieb der Zuwachs mit zwölf Prozent bescheiden.

Gerling verkaufte 2004, dem letzten Jahr mit dem vollen Steuervorteil, vor allem fondsgebundene Kapitallebensversicherungen.

Die Summe aller laufenden Beiträge für die Gesamtdauer der 2004 abgeschlossenen Verträge belief sich auf 420 Mio. Euro, sagte Heinen. Dazu kommen noch Einmalbeiträge. „Wir waren vor allem wegen der hohen Flexibilität in der Auszahlungsphase attraktiv“, sagte Heinen. Das Neugeschäft sei doppelt so hoch gewesen wie 1999, als Hans Eichel schon einmal den Steuervorteil der Lebensversicherung abschaffen wollte.

Der wichtigste Vertriebsweg waren die Makler. Mit Erfolg stellte sich der durch die Börsenkrise und das zu hohe US-Engagement gebeutelte Versicherungskonzern als genesen dar. Bei einer Roadshow im Mai konnte Heinen 1500 neue Makler anheuern. Jetzt verkaufen 7000 die Gerling-Leben-Policen. „Davon sind aber nur 4500 aktiv, verkaufen also mindestens eine Police pro Jahr“, schränkte Heinen ein.

Im laufenden Jahr will er sich auf fondsgebundene Rentenversicherungen konzentrieren. „Das lohnt sich auch steuerlich noch für die Kunden.“

Bei der am Jahresanfang neu eingeführten Rürup-Rente testet Gerling zunächst den Markt. „Da stecken wir noch nicht viel Arbeit rein.“ Erst später sollen eigenständige Angebote entwickelt werden. Bei der vom Gesetzgeber renovierten Riester-Rente setzt Heinen auf einen Boom ab der Jahresmitte. „Ab 2006 greifen die Unisex-Tarife, 2005 ist der Abschluss für die Männer noch billiger.“

Zitat:

„In Rürup stecken wir noch nicht viel Arbeit“ – Norbert Heinen, Chef der Gerling Leben

Quelle: Financial Times Deutschland

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