Metallrente nimmt Konsorten stärker in die Verantwortung

Verkaufserfolg und Zinsen entscheiden über Anteilshöhe

Von Herbert Fromme, Berlin Die Metallrente hat die Konsequenzen aus der Vertriebsschwäche zweier Konsortiumsmitglieder gezogen und ihre Vertragsbedingungen verändert. „Die Konsortialanteile werden in Zukunft periodisch auch an den Vertriebserfolgen ausgerichtet“, sagte Metallrente-Geschäftsführer Heribert Karch gestern. Alle fünf Jahre sollen die Anteile überprüft werden – Gesellschaften, die wenig verkaufen, müssen Anteile abgeben.

Zugleich gibt es eine Sonderregelung für die Verzinsung. „Bei signifikanter Unterschreitung der Verzinsung eines Konsorten im Vergleich zu den übrigen Partnern kann dessen Konsortialanteil gesenkt werden“, sagte Karch.

Die Metallrente wird von IG Metall und Gesamtmetall getragen. Bisher waren die wesentlichen Versicherer Konsortialführer Allianz mit 55 Prozent sowie Victoria Leben und BHW. Offenbar als Reaktion auf die Vertriebsschwäche der beiden kleineren Partner und auf die niedrige Verzinsung durch die Victoria Leben hat Karch auf eine Änderung der Verträge und auf neue Partner gedrängt. Wie berichtet, kommen R+V, Swiss Life und Volksfürsorge neu in das Konsortium, die Victoria Leben wird in einem Teil des Geschäfts durch die Konzernschwester Hamburg-Mannheimer ersetzt. Beide gehören zur Münchener Rück.

Karch wollte die genauen Konsortialanteile nach der Neuverteilung nicht nennen. „Das ist verabredet worden.“ Den Kunden würden die Anteile in ihren Policen mitgeteilt, sagte er.

Bisher hat die Metallrente 7000 Firmenkunden für Rahmenverträge gewonnen. Die Zahl der mit den Mitarbeitern abgeschlossenen Einzelverträge stieg 2004 um 48 Prozent auf 136 000. Davon sind 11 000 Direktversicherungen, 120 000 Verträge mit der Pensionskasse und 5000 mit dem Pensionsfonds, an dem auch die WestLB beteiligt ist. „Wegen der veränderten Rahmenbedingungen erwarten wir eine Verschiebung zur Direktversicherung“, sagte Karch. Rund 46 Prozent der im Jahr 2004 abgesetzten 44 000 Verträge seien vom Spezialvertrieb Metallrente Beratungseinheit mit 46 Beratern verkauft worden, der von allen Konsorten bezahlt werde. Die Allianz habe fast 40 Prozent verkauft, die beiden anderen Partner den Rest.

Zitat:

„Die Anteile werden an den Vertriebs- erfolgen ausgerichtet“ – Metallrente-Chef Heribert Karch

Quelle: Financial Times Deutschland

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