Reserve-Aufstockung des Rückversicherers belastet
Von Herbert Fromme, Köln Die Rating-Agenturen Moody’s und Standard & Poor’s (S&P) haben sich kritisch zum Rückversicherer GE Insurance Solutions nach dessen Reservestärkung geäußert. Moody’s erklärte, die Bewertung der Gruppe – die zu den fünf größten Rückversicherern der Welt gehört – sei auf „Neubeurteilung mit möglicher Herunterstufung“ gesetzt worden. S&P teilte mit, man werde in den nächsten vier Wochen mit dem Management sprechen und dann über eine Herabstufung entscheiden. Zurzeit gilt noch das Rating „A-„. Die Reservestärkung sei deutlich höher ausgefallen als von S&P erwartet.
GE Insurance Solutions, früher Employers Re, gehört zu General Electric (GE). In Deutschland ist die GE Frankona Re in München Teil der Gruppe.
GE Insurance Solutions hatte eine Verstärkung der Reserven über insgesamt 1,15 Mrd. $ gemeldet. Davon entfällt ein Teil auf die Hurrikanschäden. Aber mit 472 Mio. $ nach Steuern muss GE Insurance Solutions die Reserven für Altlasten stärken, vor allem für die Jahre 1997 bis 2001. Im vierten Quartal 2004 machte die Rückversicherungsgruppe deshalb einen Verlust von 207 Mio. $, im ganzen Jahr nur einen kleinen Gewinn von 36 Mio. $ nach 481 Mio. $ 2003.
Ende der 90er Jahre hatten Rückversicherer Risiken zu Dumpingpreisen übernommen, weil sie auf die ausgleichende Wirkung der hohen Kapitalerträge hofften. Mit der Börsenblase platzten diese Hoffnungen. Im vergangenen Jahr brachten Altlasten aus dieser Zeit den Rückversicherer Converium in eine schwere Krise. Anders als Converium hat GE Insurance Solutions eine kapitalstarke Muttergesellschaft.
Die Entwicklung könnte neuen Druck auf GE-Chef Jeffrey Immelt erzeugen, sich jetzt doch mit einem Schnitt von dem Sorgenkind zu trennen. Jahrelang hatte GE einen Käufer für die Rückversicherungstochter gesucht, blieb wegen der hohen Preisvorstellungen aber erfolglos.
Quelle: Financial Times Deutschland
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