Nach überdurchschnittlichem Wachstum im vergangenen Jahr setzt die Aachen Münchener Lebensversicherung 2005 auf den Ausbau ihres Geschäfts mit der Riester-Rente. Von den staatlich geförderten Altersvorsorge-Policen will das Unternehmen 130 000 verkaufen, doppelt so viele wie 2004.
Um der neuen Basis- oder Rürup-Rente langfristig zum Erfolg zu verhelfen, seien Gesetzesänderungen notwendig, forderte der Vorstandsvorsitzende Michael Westkamp. „Das Produkt wird teilweise doppelt besteuert und ist weder vererb- noch kapitalisierbar. Diese Nachteile muss der Gesetzgeber aufheben“, sagte er.
Die Aachen Münchener Lebensversicherung gehört wie die Schwestergesellschaft Aachen Münchener Versicherung zum AMB-Generali-Konzern und damit zur italienischen Generali. Die Gruppe ist der drittgrößte Versicherungskonzern in Deutschland und im Bereich der Riester-Rente Marktführer.
Der Lebensversicherer verbuchte 2004 Bruttobeitragseinnahmen von 3,2 Mrd. Euro. Der Zuwachs von 4,7 Prozent lag deutlich über den 1,2 Prozent des Gesamtmartkes. Das Neugeschäft nach laufenden Beiträgen legte um 68,4 Prozent auf 648 Mio. Euro zu. Im laufenden Jahr werde das Neugeschäft voraussichtlich unter diesem Niveau bleiben, sagte Westkamp.
Hauptwachstumsträger war 2004 erneut der Vertrieb Deutsche Vermögensberatung (DVAG), an der AMB Generali mit 49 Prozent beteiligt ist. Die DVAG brachte 2004 insgesamt 80,1 Prozent des Neugeschäfts.
Der Ausstieg aus der Industrieversicherung führte bei der Aachen Münchener Versicherung zu einem Rückgang der Bruttobeiträge um 2,9 Prozent auf 1,2 Mrd.Euro. Das Unternehmen setzt jetzt auf den Ausbau des Firmenkundengeschäfts und bietet neue Policen für Selbstständige im Gesundheitswesen und für Landwirte an. Für die Kfz-Versicherung kündigte die Aachen Münchener Versicherung neue Tarife an.
Quelle: Financial Times Deutschland
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