Der französische Versicherungskonzern Axa will künftig Risiken aus der Autoversicherung verbriefen. Nach einem Bericht des „Wall Street Journal“ hat Konzernchef Henri de Castries bereits Gespräche mit der Versicherungsaufsicht aufgenommen. Er möchte die Risiken aus Kfz-Policen mit rund 1 Mrd. Euro verbriefen.
Über Verbriefungen können Versicherer ihre Bilanz entlasten, weil sie diese Risiken nicht mehr selbst tragen und dafür dann auch kein Eigenkapital vorhalten müssen. Allerdings ist der technische und finanzielle Aufwand für Verbriefungen sehr hoch. Bei Versicherungsverbriefungen kaufen Anleger Anleihen mit besonders attraktiven Zinsen, die aber an das Ergebnis von Versicherungsverträgen gebunden sind. Liegen die Schäden eines Großvertrages oder einer Gruppe vieler kleiner Versicherungsverträge über einem vorher vereinbarten Niveau, können die Anleger Zinsen verlieren, bei manchen Konstruktionen sogar das Kapital.
Die großen deutschen Autoversicherer planen nach eigenen Angaben nichts ähnliches. „Wir machen gar nichts in Richtung Verbriefung von Autopolicen und planen das auch nicht“, sagte eine Sprecherin des Marktführers Allianz. Auch HUK-Coburg, die Nummer zwei im deutschen Markt, will keine Risiken in den Kapitalmarkt geben. Auch der LVM erwägt diesen Schritt nicht. „Das Thema ist hier noch nicht aufgegriffen worden“, sagte ein Sprecher der LVM.
Bekannt sind Verbriefungen von Katastrophenrisiken, so genannte Cat Bonds. Im Januar 2005 hat die Swiss Re zum ersten Mal einen Lebensversicherungsbestand im Kapitalmarkt verbrieft. Die Idee: Über die Verbriefung von Massenrisiken können Versicherer und Rückversicherer die Volatilität ihrer Ergebnisse reduzieren und damit ihre Aktien interessanter machen. Nur so, glaubt Swiss Re-Chef John Coomber, können die Versicherer ähnlich attraktiv für Anleger werden wie Banken, die seit langem ihre Kreditrisiken verbriefen.
Quelle: Financial Times Deutschland
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