Der Allianz-Konzern hat im ersten Quartal den operativen Gewinn aus dem Verkauf von Schaden- und Unfallversicherungen mehr als verdoppelt. Der Konzern verdiente hier 1 Mrd. Euro, verglichen mit 497 Mio. Euro im Vorjahr.
Das war der wichtigste Beitrag für den Gewinnsprung im Konzernergebnis. Der gesamte operative Gewinn aus den vier Konzernbereichen – neben Schaden/Unfall sind das Leben/Kranken, Bank und Asset Management – stieg um 49,1 Prozent auf 1,83 Mrd. Euro. Das Unternehmen verdiente nach Steuern 1,18 Mrd. Euro, eine Steigerung um 32,6 Prozent.
In der Schaden- und Unfallversicherung deckt die Allianz so verschiedene Risiken wie Gebäude, Fahrzeuge, Industrieanlagen oder Haftpflichtansprüche ab.
Die Allianz profitierte von dem vergleichsweise hohen Preisniveau im Markt und dem immer noch günstigen Schadenverlauf. „Wir haben die Schadenquote um 3,9 Punkte auf 66,5 Prozent der Beitragseinnahmen reduziert, trotz Anstiegs der Großschäden und des strengen Winters“, sagte Finanzvorstand Helmut Perlet in einer Telefonkonferenz. Von jedem Euro, den sie als Prämie eingenommen hat, muss die Allianz nur 66,5 Cent für Schäden ausgeben. Dazu kommen noch Kosten, die mit 25,6 Prozent der Beitragseinnahmen vergleichbar mit dem gesamten Vorjahr waren. Die so genannte Schaden- und Kostenquote betrug 92,1 Prozent, verglichen mit 92,9 Prozent im vollen Jahr 2004. Dazu kommen noch erhebliche Kapitalerträge aus Schadenreserven in diesem Bereich.
Damit dürfte der berüchtigte Versicherungszyklus, das Auf und Ab von Hoch- und Niedrigpreisphasen, seinen Höhepunkt erreicht haben. Schon seit einiger Zeit führt die hohe Profitabilität zu vermehrtem Druck auf die Preise – mehr Unternehmen wollen an dem lukrativen Markt teilhaben. Mehrfach betonte Perlet, dass die Allianz „operative Disziplin“ wahren wolle. „Wir weiten Geschäft nur da aus, wo risikoadäquate Prämien erzielt werden können“, sagte er. Das bezweifeln Konkurrenten. Der Marktführer hatte im September 2004 die Preise für die Autoversicherung drastisch gesenkt – Wettbewerber sprechen von 12 Prozent bis 15 Prozent, der Konzern selbst von „weniger als 10 Prozent“.
Quelle: Financial Times Deutschland
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