Die Flutkatastrophe in Asien Ende 2004 hat die deutschen Lebensversicherer weitgehend verschont. Eine Umfrage des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat ergeben, dass bisher auf den Tsunami zurückzuführende Todesfallleistungen von 6,47 Mio. Euro ausgezahlt wurden. Ansprüche in Höhe von 10,57 Mio. Euro werden noch geprüft. Auch die Unfallversicherung sei nur geringfügig betroffen, so der GDV in einem internen Dokument.
Am 26. Dezember 2004 erschütterte ein Seebeben den indischen Ozean, das zu einer gewaltigen Flutwelle – einem Tsunami – führte. Küstenregionen in Thailand, Indonesien, Burma, Südindien, Sri Lanka und den Malediven wurden zerstört. Nach Schätzungen der Swiss Re ließ der Tsunami 280 000 Todesopfer und 124 000 Verletzte zurück.
Der versicherte Schaden sei aber vergleichsweise gering, so die Swiss Re. Sie schätzt ihn auf 5 Mrd. $. Die Experten vom US-Schadenschätzungsdienst Risk Management Solutions kommen sogar nur auf 4 Mrd. $. Zum Vergleich: Hurrikan „Ivan“, der Anfang September 2004 über der Karibik und den USA wütete, führte zu 124 Todesopfern, aber 11 Mrd. Euro an versicherten Schäden.
Hauptursache für die niedrigen Zahlungen wegen Tsunami-Schäden ist die geringe Versicherungsdichte in den betroffenen Ländern. Indonesier kaufen jährlich für 7,60 $ Versicherungen, Thailänder für 38 $ – Amerikaner aber für 1990 $.
Für die Zukunft macht sich die Assekuranz aber Gedanken über die Versicherbarkeit von Tsunamis, denn die Versicherungsdichte in den bedrohten Regionen nimmt rapide zu.
Quelle: Financial Times Deutschland
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