Der Industrieversicherer Gerling sieht „eine gewisse Nervosität“ im Markt, aber keine weit reichenden Preissenkungen. Vorstandschef Björn Jansli sagte, Gerling habe sich an den Feuer- und Haftpflichtrisiken beim Chemieunternehmen Lanxess nicht beteiligt. Dort sei man drastisch unterboten worden. Das habe 10 Mio.Euro Prämieneinnahmen gekostet. „Wir haben das kompensiert.“ Als Beispiel nannte er die Beteiligung von 12,5 Prozent an der Versicherung des Stahlproduzenten Arcelor.
Vorstand Wolfgang Breuer kündigte für 2005 eine „ertragsorientierte Steigerung des Prämienvolumens“ an. Gerling wolle sein internationales Netzwerk ausbauen und weniger Geschäft an Rückversicherer abgeben.
Der Konzern, der durch Überexpansion vor allem in der Rückversicherung 2001 und 2002 in eine existenzbedrohende Krise geriet, sei wieder gesundet, sagte Jansli. „Wir sind jetzt ein völlig normales Unternehmen.“ Die Besitzer Rolf Gerling, der 94 Prozent hält, und Joachim Theye mit sechsProzent haben den Konzern zum Verkauf gestellt. Jansli wollte nichts zu den Gesprächen mit potenziellen Käufern sagen, zu denen nach Angaben aus Unternehmenskreisen die Fondsgesellschaft Cerberus und die Versicherer Talanx sowie Zurich Financial Services gehören. „Als ein völlig normales Unternehmen unterhalten wir uns mit völlig normalen Investoren“, sagte er. „Ich habe auch keine Heuschreckenphobie.“
Die Obergesellschaft Gerling-Versicherungs-Beteiligungs-AG meldete einen Konzerngewinn von 123 Mio. Euronach Steuern, verglichen mit 85 Mio. Euro im Vorjahr.
Quelle: Financial Times Deutschland
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