Als Antwort auf den entsprechenden Vorstoß der Allianz will die Versicherungskammer Bayern mit einem preisgünstigen Zweittarif in der Autoversicherung auf den Markt gehen. Man werde darüber aber zunächst Gespräche mit dem Vertrieb führen, kündigte Vorstandschef Friedrich Schubring-Giese vor Journalisten an. Ein Zweittarif ist mit niedrigeren Provisionen verbunden.
Es sei fraglich, ob der von der Allianz ausgelöste Preiskrieg in der Autoversicherung sinnvoll sei, sagte Schubring-Giese. „Wir sehen den Weg, den die Allianz beschreitet, kritisch.“ Der Preiskampf sei kein nachhaltiges Mittel, um sich als Service-Versicherer zu profilieren.
Auf Grund attraktiver Tarife und einer niedrigen Schaden-Kosten-Quote habe das Unternehmen gute Karten im verschärften Wettbewerb. „Wir sind auf die schwierige Phase, die 2005 und 2006 vor uns liegt, gut vorbereitet“, sagte Schubring-Giese.
Die Versicherungskammer Bayern ist der größte öffentliche Versicherer. Die regional operierenden öffentlichen Versicherer gehören zur Sparkassen-Finanzgruppe. Zusammen bilden sie den zweitgrößten Versicherungsblock hinter der Allianz.
Die Versicherungskammer treibt den Konsolidierungsprozess im öffentlichen Lager aktiv voran und hat unter anderem Mehrheiten an der Feuersozietät und der Öffentlichen Leben in Berlin sowie den Saarland Versicherungen erworben.
Seine Gesellschaft sei weiter an externem Wachstum interessiert, sagte Schubring-Giese. „Ich sehe etwas auf uns zukommen, werde zur Stunde aber nichts dazu sagen.“ Das Zusammenrücken der Provinzial Münster mit der Sparkassenversicherung Stuttgart/Wiesbaden (SV) werde die Kooperation zwischen Versicherungskammer und SV beim Betrieb von Rechenzentren und in der Industrieversicherung nicht beeinträchtigen, erwartet Schubring-Giese.
2004 erzielte die Kammer Prämieneinnahmen von 5,18 Mrd. Euro, ein Plus von 7,7 Prozent gegenüber 2003. Ohne die erstmalige Konsolidierung der beiden Berliner Gesellschaften hätte das Wachstum bei 3,0 Prozent und damit immer noch deutlich über dem Marktschnitt von 2,2 Prozent gelegen. Von den Prämien stammten 37,1 Prozent aus der Lebensversicherung, 32,3 Prozent aus der Schaden-/Unfall-Sparte und 30,6 Prozent aus der Krankenversicherung. Für 2005 rechnet Schubring-Giese mit einem Zuwachs von 4,5 Prozent in der Krankenversicherung und drei Prozent im Schaden-/Unfallgeschäft. Für eine Prognose zur Lebensversicherung sei es zu früh.
Quelle: Financial Times Deutschland
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