Die Rating-Agentur Standard & Poor’s (S&P) hat ihre Bewertung des Industrieversicherers Gerling-Konzern Allgemeine um einen Punkt von „BBB+“ auf „A-“ angehoben. Die Verbesserung ist für den Schaden- und Unfallversicherer des Gerling-Konzerns von größter Bedeutung. Denn in den wichtigen Märkten Großbritannien und der Schweiz vertrauen viele Großkunden ihren Versicherungsschutz aus Prinzip keinem Unternehmen an, dessen Finanzstärke mit schlechter als „A-“ bewertet wird.
Bei S&P sprachen neben der „komfortablen Kapitalausstattung“ vor allem die deutliche Verbesserung der operativen Ergebnisse für die Gerling Allgemeine. Auch die gute Position im Wettbewerbsumfeld wird gelobt.
Negativ zu Buche schlagen die „beschränkte finanzielle Flexibilität“, weil die Muttergesellschaft in Privatbesitz ist, sowie die vergleichsweise geringe Diversifizierung.
Gerling wies bis September 2001 sogar ein „AA-“ auf, wurde dann aber wegen der schweren Krise des Konzerns nach und nach bis auf die sehr schlechte Note „BB+“ herabgestuft. Inzwischen haben zumindest die operativen Töchter des Konzerns sich gefangen, wie auch die Rating-Verbesserung zeigt.
Die Gerling-Konzerneigner Rolf Gerling mit 94 Prozent und Joachim Theye mit 6 Prozent sind zur Zeit auf der Suche nach einem Käufer für das Unternehmen. Zu den Interessenten gehören nach Marktangaben der Private-Equity-Fonds Cerberus sowie die Versicherer Talanx und Zurich Financial Services.
Quelle: Financial Times Deutschland
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