AOK bietet Zusatzpolice für Krebspatienten

Angebot gilt zunächst für Versicherte im Rheinland

Von Ilse Schlingensiepen, Düsseldorf Die AOK Rheinland und die Union Krankenversicherung (UKV) haben ein neuartiges Krankenversicherungsprodukt entwickelt. Der Tarif „Securado Spezial“ bietet Versicherten dieser AOK besondere Leistungen bei der Diagnose Krebs. Der Tarif umfasst unter anderem die Beteiligung an den Kosten für die Einholung einer Zweitmeinung bei einem Spezialisten im In- oder Ausland und die Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer bei einer Behandlung im Krankenhaus.

Der Krankenversicherungstarif ist der erste auf dem deutschen Markt, der an eine Diagnose gekoppelt ist. Die UKV arbeitet mit der AOK Rheinland auf dem Gebiet der privaten Zusatzversicherungen zusammen. Bei den inzwischen weit verbreiteten Partnerschaften zwischen privatem und gesetzlichem Sektor stehen Zusatzpolicen für Leistungen im Vordergrund, die nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung bezahlt werden, etwa Zahnersatz und Sehhilfen.

Das war der AOK Rheinland zu wenig. „Wir wollten nicht nur die stereotypen Versicherungspakete übernehmen, die alle im Angebot haben“, sagt der Vorstandsvorsitzende Wilfried Jacobs. Zudem seien die Tarife, die alles abdecken, für viele einfach zu teuer. „Wir gehen davon aus, dass sich viele nur gegen bestimmte Risiken absichern wollen“, sagt Jacobs. Der Tarif kostet für Erwachsene je nach Alter und Geschlecht zwischen 2 und 17 Euro monatlich.

Ziel des neuen Tarifes sei es, Patienten, die mit der belastenden Diagnose Krebs konfrontiert sind, durch Komfortleistungen zumindest den schweren Weg durch den Medizinbetrieb zu erleichtern, so Jacobs. Die Leistungen der UKV für die Zweitmeinung und die ruhige Unterbringung in der Klinik greifen deshalb schon bei der Diagnose, auch wenn sie sich im Nachhinein als falsch herausstellt.

„Securado Spezial“ ist kein reiner Krebstarif, der sich möglicherweise schlecht vermarkten ließe. Er schließt auch naturheilkundliche Untersuchungen und Behandlungen ein, und zwar unabhängig vom Krankheitsbild.

„Ein solches Paket, das verschiedene Leistungsbereiche abdeckt, ist besser für die Risikostreuung“, erläutert Helfried Beer, verantwortlicher Mathematiker bei der UKV. Die Entwicklung des Tarifs sei für das PKV-Unternehmen eine Herausforderung gewesen, sagt Beer. „Jetzt sind wir gespannt, wie sich das Pilotprojekt entwickelt.“

Quelle: Financial Times Deutschland

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