Die Bundesregierung hat unter dem Eindruck der Terroranschläge in London die Staatsgarantie für den Spezialversicherer Extremus um zwei Jahre verlängert. Extremus wird von der Versicherungswirtschaft getragen und deckt Terrorrisiken bis insgesamt 10 Mrd. Euro. Davon tragen private Versicherer die ersten 2 Mrd. Euro, der Bund – gegen eine Gebühr – Schäden über 2 Mrd. Euro bis 10 Mrd. Euro. Die Staatshaftung wäre am 31. Dezember 2005 ausgelaufen.
Britische Versicherer gehen in ersten Schätzungen von einem versicherten Schaden von rund 20 Mio. £ aus, den die Terroranschläge vom Donnerstag angerichtet haben.
Theo Butt, der als Spezialist beim Versicherungsmakler Marsh für die Platzierung von Terrorrisiken zuständig ist, sagte, diese Schätzung beziehe sich auf Schäden an der U-Bahn und dem zerstörten Bus sowie der Betriebsunterbrechung des Nahverkehrsnetzes. Es sei schwierig, präzise Zahlen zu nennen, „bis wir den genauen Schaden an der U-Bahn kennen“, schränkte Butt ein.
Dazu kommen noch mögliche Ansprüche von Angehörigen der Todesopfer sowie von Verletzten und von Unternehmen außerhalb der Transportbranche, die Einnahmeausfälle durch die Anschläge verzeichneten.
Die Schätzung beruht auch auf dem Anschlag von Madrid 2004, der den spanischen Terror-Versicherungspool knapp 30 Mio. Euro kostete.
Der britische Terrorversicherer Pool Re wird die Hauptlast tragen. Der nach mehreren IRA-Attacken auf die Londoner City 1992 eingerichtete Pool deckt Schäden bis 75 Mio. £ pro Anschlag und insgesamt 150 Mio. £ pro Jahr, darüber liegende Schäden zahlt die Regierung.
An Pool Re sind 200 Versicherer beteiligt, die verteilt nach ihrem jeweiligen Marktanteil einen Teil des Risikos tragen.
Quelle: Financial Times Deutschland
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