Die Angst vor neuen tropischen Stürmen im Golf von Mexiko hat den Ölpreis vorübergehend wieder über die 61-$-Marke getrieben. US-Leichtöl der Sorte WTI zur Lieferung im August notierte am Vormittag zeitweise bei 61,30 $ pro Barrel (159 Liter). Zuvor war bekannt geworden, dass die neue, rund 1 Mrd. $ teure Bohrinsel „Thunder Horse“ von BP und Exxon beim Durchzug des Hurrikans „Dennis“ am vergangenen Wochenende Schlagseite bekommen hatte. Die Plattform sollte im vierten Quartal 2005 in Betrieb gehen und 250 000 Barrel Öl am Tag produzieren. Nun ist unklar, ob dieser Termin eingehalten werden kann.
Ölexperten fürchten, dass es in den kommenden Monaten zu weit reichenden Produktionsunterbrechungen im Golf von Mexiko kommen könnte. „Die Meteorologen sagen für dieses Jahr überdurchschnittlich viele Hurrikane voraus“, sagt Melanie Fischinger, Rohstoffstrategin der Commerzbank. Der Höhepunkt der Hurrikansaison werde für August und September erwartet.
Ausfälle träfen den Markt zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt: Die so genannte „Driving Season“, die Zeit, in denen die Benzin-Nachfrage in den USA besonders groß ist, dauert noch bis zum Herbst. Daher versuchen die hurrikananfälligen US-Raffinerien zurzeit, hohe Reserven an Destillaten aufzubauen. So nahmen die Diesel- und Heizölbestände in der vergangenen Woche um 3,2 statt der erwarteten 2,0 Millionen Barrel zu. Am Markt sorgten die Lagerdaten kaum für Entspannung: Gegen 19.30 Uhr MESZ notierte WTI bei 60,80 $.
Quelle: Financial Times Deutschland
Dieser Beitrag ist nur für Premium-Abonnenten vom Versicherungsmonitor persönlich bestimmt. Das Weiterleiten der Inhalte – auch an Kollegen – ist nicht gestattet. Bitte bedenken Sie: Mit einer von uns nicht autorisierten Weitergabe brechen Sie nicht nur das Gesetz, sondern sehr wahrscheinlich auch Compliance-Vorschriften Ihres Unternehmens.
Diskutieren Sie mit
Kommentare sind unseren Abonnenten vorbehalten. Bitte melden Sie sich an oder erwerben Sie hier ein Abo