Die Finanzaufsicht BaFin hat ihre Untersuchungen über die mögliche Verwicklung der Kölnischen Rück in den Bilanzfälschungsskandal um die American International Group (AIG) intensiviert. Nach Informationen aus Branchenkreisen hat die BaFin mit mehreren amtlichen Anordnungen und Verfügungen die Offenlegung von Dokumenten bei der Kölnischen Rück erzwungen.
AIG hatte 2000 in einer ungewöhnlichen Transaktion mit dem Rückversicherer Gen Re, der zu Warren Buffetts Gruppe Berkshire Hathaway gehört, die Reserven künstlich aufgeblasen, um den Börsenkurs zu stützen. Gen Re wickelte die Transaktion über die irische Konzerngesellschaft Cologne Re Dublin ab, die zur deutschen Gen-Re-Tochter Kölnische Rückversicherung gehört.
Die BaFin will herausfinden, ob das Management der Kölnischen Rück unter dem Vorstandschef Peter Lütke-Bornefeld die Einzelheiten des Geschäfts kannte, mit dem die AIG ihre Bilanz schönte. Sollte sich herausstellen, dass deutsche Manager eingeweiht waren, könnte die BaFin personelle Konsequenzen verlangen. Wussten sie nicht Bescheid, stellt sich die Frage des so genannten Organisationsversagens, nämlich ob sie als Vorstand einer deutschen AG das Unternehmen mit seinen Töchtern wirklich unter Kontrolle hatten.
Das US-Justizministerium und die Börsenaufsicht untersuchen unterdessen die Rolle des jetzigen Gen-Re-Chefs Joseph Brandon in der Affäre. Nach einem Bericht des „Wall Street Journal“ prüfen die Ermittler E-Mails, die eine genaue Kenntnis des Deals durch Brandon nahe legen.
Quelle: Financial Times Deutschland
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