Vertreter werden in separaten Einheiten geführt
Von Herbert Fromme, Köln
Der Allianz-Konzern will den Vertrieb in Deutschland in eine oder mehrere separate Einheiten ausgründen und von den operativen Versicherern trennen. Nach Informationen der Financial Times Deutschland aus Versicherungskreisen ist dies ein Teil der Strukturreform, die Konzernvorstandschef Michael Diekmann angestoßen hat. Sie soll in der kommenden Woche im Aufsichtsrat des Unternehmens diskutiert werden.
Bisher haben die 10 500 Allianz-Vertreter Agenturverträge mit der Allianz-Versicherung oder anderen operativen Gesellschaften. Die traditionell enge Verzahnung von Versicherung und Vertrieb ist der Kern des bisherigen Geschäftsmodells. Dazu gehört, dass die Vertreter – von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen – nur Allianz-Verträge verkaufen. Künftig sollen die Allianz-Gesellschaften Provisionen mit den neuen Vertriebsunternehmen aushandeln.
Die Allianz folgt mit dem Plan der Axa Deutschland. Sie hatte im Juni bestätigt, dass sie eine solche Trennung und die Einrichtung einer Axa Kundenbetreuung AG prüft, die schon Mitte 2006 an den Start gehen könnte.
Ziel einer solchen Ausgliederung ist es in der Regel, die Vertriebe offener zu machen für Angebote anderer Anbieter. Darum solle es bei der Allianz allerdings nicht gehen, hieß es in den Kreisen. Stattdessen sei das Ziel mehr Transparenz. Außerdem werden die Quellen der Gewinne von Versicherern deutlicher. Diekmann und andere Konzernchefs verfolgen mit Interesse, dass Vertriebe wie MLP, AWD und DVAG hohe Gewinne erzielen. Für sie stellt sich die Frage, wo diese Gewinne beim Standardmodell der Einfirmenvertreter bleiben.
Quelle: Financial Times Deutschland
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