Sechs Krankenversicherer erzielen zu geringe Rendite
Von Ilse Schlingensiepen, Köln Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sieht Handlungsbedarf bei sechs privaten Krankenversicherern (PKV), die nur magere Ergebnisse bei ihren Kapitalanlagen erzielen. Zurzeit führe man Gespräche mit sechs Unternehmen, weil sie möglicherweise im Jahr 2006 den so genannten Höchstrechnungszins von 3,5 Prozent nicht erreichen, bestätigte ein BaFin-Sprecher einen Bericht der Zeitschrift „Capital“.
Mit dem Höchstrechnungszins verzinsen Krankenversicherer die Alterungsrückstellungen, mit denen die Kunden für höhere Krankheitskosten im Alter ansparen. Wird der Wert gesenkt, steigen die Beiträge für die Versicherten.
BaFin-Präsident Jochen Sanio hatte 2003 eine Senkung des Rechnungszinses in die Diskussion gebracht, da auch private Versicherer durch die Kapitalmarktkrise gebeutelt wurden. Die Branche lehnte eine generelle Verringerung allerdings ab. Statt dessen verständigte sie sich mit der Aufsicht auf eine Art Frühwarnsystem. Dieses filtert Versicherer heraus, die voraussichtlich unter einer Verzinsung von 3,7 Prozent bleiben. Bei sechs Unternehmen sei das der Fall, sagte der Sprecher. Mit ihnen führe man Gespräche, wie sie ihre Kapitalanlagestrategie ändern könnten.
Solche Schwierigkeiten bei den Kapitalanlagen seien zurzeit bei den privaten Krankenversicherern die Ausnahme, sagte Volker Leienbach, Direktor des PKV-Verbands. „Es gibt derzeit kein Branchenproblem“, so Leienbach.
Quelle: Financial Times Deutschland
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