Ab 2006 werden Verträge für Männer wegen Unisex-Tarifen unattraktiver
Von Herbert Fromme, Köln,und Nina LuttmeR, Frankfurt Die Anbieter von Riester-Renten setzen auf den Schlussverkauf. Versicherer und Fondsanbieter mit dem staatlich geförderten Rentenprodukt im Programm verweisen auf die ab Januar 2006 gesetzlich vorgeschriebenen einheitlichen Preise für Männer und Frauen, die so genannten Unisex-Tarife.
Bei heute abgeschlossenen Verträgen bekommen Männer auf Grund ihrer geringeren Lebenserwartung bei gleicher Prämie eine höhere Rente als Frauen. In der Versicherungsbranche wird geschätzt, dass Männer durch die Änderung künftig 7 bis 15 Prozent weniger Rente bekommen werden. „Wir erleben einen kleinen Boom, der aber nicht auf Männer beschränkt ist“, sagte Carsten Maschmeyer, Chef des Finanzvertriebs AWD. In der Regel schlössen Paare zusammen ab – und dann für beide. Schon vorher hatte Riester deutlich zugelegt. Stürzten sich Bürger und Vermittler 2004 noch auf die Kapitallebensversicherung, um die auslaufenden steuerlichen Vorteile mitzunehmen, so wird 2005 Riester forciert. In den ersten neun Monaten wurden 542 000 Verträge verkauft, mehr als doppelt so viele wie im gesamten Jahr 2004. Hauptgrund ist der Wegfall der Steuervorteile für Kapitalpolicen.
Eigentlich lieben die Versicherer die Riester-Rente nicht: Dort dürfen die Gesellschaften den Kunden die Vertriebskosten nicht sofort zu Beginn des Vertrags berechnen, sondern über fünf Jahre verteilt. Auch sind die Transparenzanforderungen höher. Aber die Gesellschaften haben keine Alternative.
Quelle: Financial Times Deutschland
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