Politiker und Gewerkschaften greifen Stellenabbau an
Von Herbert Fromme, Köln Der Plan der Allianz, 8200 Vollzeitstellen zu streichen, hat empörte Reaktionen bei Politikern und Gewerkschaftsfunktionären ausgelöst. Die Allianz hatte am Donnerstag bekannt gegeben, die Zahl der Vollzeitstellen bei den inländischen Versicherern um 5000 und bei der Tochter Dresdner Bank um 2480 zu reduzieren. Sie kommen zusätzlich zu 700 Stellenstreichungen bei der neu gebildetenTochter Allianz Beratungs- und Vertriebs- AG. Die Zahl der Standorte reduziert der Konzern von 21 auf 10. Der Schritt ist Teil eines Umbaus der deutschen Versicherungstöchter, in dessen Verlauf die drei bisher separat arbeitenden Sparten zusammengelegt werden.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Jürgen Rüttgers erklärte, die Landesregierung wolle in Gesprächen mit dem Konzern eine Änderung der Pläne erreichen. Die Allianz will unter anderem die Büros in Köln mit 1108, in Aachen mit 118 und in Dortmund mit 352 Vollzeitarbeitsplätzen schließen.
Der Allianz-Gesamtbetriebsrat plant die Beauftragung von zwei Unternehmensberatungen, um der Konzernführung Alternativen vorzuschlagen.
Unternehmenskreise geben den Interventionen nur geringe Erfolgschancen. Als Problem sehen Manager den Vertrauensverlust bei vielen Mitarbeitern an. Monatelang hatte die Führung sich um klare Aussagen zu den Arbeitsplätzen herumgedrückt. Konzernchef Michael Diekmann hatte im Oktober 2005, als der Umbau des Geschäfts bereits beschlossene Sache war, einen Stellenabbau nicht ausgeschlossen, aber den Eindruck vermittelt, bei entsprechendem Wachstum könne er vermieden werden. „Es kann durchaus ein, dass Stellen wegfallen. Das ist aber nicht der Ansatzpunkt für unsere Planungen“, sagte er damals. „Gelingt uns das Thema Wachstum nicht, wird das natürlich Jobs kosten.“
Quelle: Financial Times Deutschland
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