Neue Bermuda-Gesellschaft zielt auf Endkunden
Von Herbert Fromme, Köln Die New Yorker Holdinggesellschaft Ironshore hat mehr als 1 Mrd. $ aus einer Privatplatzierung ihrer Aktien eingenommen. Das teilte das Unternehmen gestern mit. Die Tochtergesellschaft Ironshore Insurance auf Bermuda wird „ab sofort“ die Tätigkeit als globaler Spezialversicherer aufnehmen.
Nach den schweren Hurrikans der vergangenen Jahre habe es zwar zahlreiche Neugründungen von Rückversicherern gegeben, aber wenige von Erstversicherern, die direkt mit Endkunden Geschäfte machen, erklärte Robert Deutsch, Chef der Ironshore Insurance. Zunächst will sich der Versicherer auf die Abdeckung von Sturmrisiken in US-Küstengebieten sowie in Mexiko und von Erdbebenrisiken in Kalifornien konzentrieren. Ironshore zielt auf kleine und mittelgroße Firmen als Kunden. Den Vertrieb sollen Makler übernehmen.
Das Kapital stammt von Ironshore-Gründer Robert Clements und von John Clements sowie deren Firma Tara Partners. Zudem haben sich die Banken und Fondsgesellschaften Bear Stearns, Lazard, Fremont Partners, Tower Brook und Greenhill beteiligt. Robert Clements war 16 Jahre lang im Management des Maklers Marsh und hat zahlreiche Unternehmensgründungen in seiner Branche angestoßen oder eng begleitet – teils in seiner Zeit bei Marsh bis 1995, teils danach. Dazu gehören ACE, XL Capital, Mid Ocean und Arch Capital – allesamt Rückversicherer oder Versicherer, die als Reaktion auf eine besondere Verknappung von Versicherungsschutz gegründet wurden. In den 80er-Jahren reagierten Industrie und Makler mit Neugründungen auf die Haftpflichtkrise in den USA, 1992 auf den Hurrikan „Andrew“, 2001 auf den Terroranschlag auf das World Trade Center und 2005 auf den Wirbelsturm „Katrina“.
Neu ist Clements‘ Engagement für einen Erstversicherer, der sich auf Sturmschäden konzentriert. Das hängt eng mit seiner vorletzten Unternehmensgründung zusammen. 2005 baute er den Makler Integro auf, der mit 320 Mio. $ kapitalisiert wurde und inzwischen mehr als 400 Mitarbeiter hat. Die Neugründung belegt, dass es den Maklern zunehmend schwerfällt, für ihre Kunden ausreichenden Schutz gegen Naturgefahren zu finden.
Quelle: Financial Times Deutschland
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