Krise an Finanzmärkten verunsichert Kunden
Von Herbert Fromme, Köln E in deutlicher Rückgang der Vertreterzahl, Probleme in Großbritannien und ein deutlich gedämpfter Ausblick auf das Jahresergebnis überschatteten die ansonsten vorzeigbaren Quartalsergebnisse des Hannoveraner Finanzvertriebs AWD. Die Aktie des Unternehmens gewann ursprünglich knapp vier Prozent, verlor aber im Laufe des Tages und endete bei 19,99 Euro, ein Rückgang um 2,7 Prozent. Seit Jahresanfang hat das Papier rund 38 Prozent abgegeben. „Das vierte Quartal ist traditionell das stärkste für uns“, sagte AWD-Chef Carsten Maschmeyer. Aber die Erwartung, beim Umsatz 2007 um zehn Prozent zuzulegen, wollte er nicht wiederholen. Maschmeyer machte die Finanzkrise infolge der US-Hypothekenkrise für die Zurückhaltung der Kunden verantwortlich. 2006 erzielte das Unternehmen 727 Mio. Euro Umsatz und einen Gewinn nach Steuern von 54 Mio. Euro.
AWD verkauft über Vertreter Versicherungen und Finanzprodukte und lebt von den Provisionen. Der Umsatz stieg in den ersten neun Monaten um 7,5 Prozent auf 563 Mio. Euro, der Gewinn nach Steuern um 15,2 Prozent auf 45 Mio. Euro. In Deutschland war der Zuwachs mit einem Umsatzplus von 3,5 Prozent auf 275 Mio. Euro verhaltener, der Gewinn stieg um 3,2 Prozent auf 32 Mio. Euro. In Großbritannien erlitt AWD einen Verlust von 1 Mio.Euro, nach 3,4 Mio. Euro Gewinn im Vorjahreszeitraum.
In Deutschland verlor AWD im dritten Quartal netto 159 Vertreter und hatte Ende September 4208 unter Vertrag, allerdings 174 mehr als ein Jahr zuvor. Die Bruttozahlen – Zugänge und Abgänge an Vertretern – wollte Maschmeyer nicht nennen. Gerüchte, AWD habe Hunderte von Vertretern an den neuen Marktteilnehmer Formaxx verloren, seien nicht zutreffend. Formaxx wurde von einer Reihe ehemaliger Manager von AWD, MLP und DVAG gegründet.
Quelle: Financial Times Deutschland
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