Getrennt und docheng verbunden

Politik weist Kassen und Privatversicherern den Weg

Von Ilse Schlingensiepen, Köln D as Nebeneinander von gesetzlicher (GKV) und privater Krankenversicherung (PKV) ist typisch für Deutschland und einzigartig im internationalen Vergleich. Zwar gibt es in vielen Ländern private Ergänzungen zur staatlich geregelten Krankenversorgung, selten ist aber, dass die private Deckung die gesetzliche wie hierzulande voll ersetzen kann.

Gerade weil die PKV zentrale Aufgaben der Sozialversicherung übernimmt, ist sie dem staatlichen Zugriff schon immer stärker ausgesetzt gewesen als andere private Versicherungszweige. Das hat sie bei fast allen Gesundheitsreformen zu spüren bekommen. Dort steht zwar immer die GKV im Fokus, viele Regelungen haben aber direkte Konsequenzen für die PKV.

Viele Experten erwarten eine zunehmende Annäherung der beiden Systeme. „GKV und PKV sind auf dem Weg in die Konvergenz. Die GKV wird PKV-Instrumente erhalten und umgekehrt“, glaubt der Gesundheitsökonom Jürgen Wasem. So hat die Politik der PKV mit dem künftigen Basistarif einen Sozialtarif aufgezwungen. Er entspricht dem Leistungsumfang der GKV, der Staat gibt eine maximale Beitragshöhe vor. Die Privaten müssen jeden nehmen und dürfen keine Risikozuschläge berechnen – all das läuft den Geschäftsprinzipien der Branche entgegen.

Gleichzeitig können die gesetzlichen Krankenkassen ihren Versicherten viel mehr Tarife anbieten als früher und dabei auch Elemente wie Selbstbehalte oder die Kostenerstattung nutzen, die bislang der PKV vorbehalten waren.

Quelle: Financial Times Deutschland

Dieser Beitrag ist nur für Premium-Abonnenten vom Versicherungsmonitor persönlich bestimmt. Das Weiterleiten der Inhalte – auch an Kollegen – ist nicht gestattet. Bitte bedenken Sie: Mit einer von uns nicht autorisierten Weitergabe brechen Sie nicht nur das Gesetz, sondern sehr wahrscheinlich auch Compliance-Vorschriften Ihres Unternehmens.

Diskutieren Sie mit