Große europäische Versicherungskonzerne befürchten negative Auswirkungen von einigen der neuen Eigenkapitalregeln, die auf EU-Ebene als Solvency II verabschiedet werden sollen. In einer Stellungnahme der Risikochefs, des Chief Risk Officer Forum, beklagen die Gesellschaften eine „prozyklische Natur“ von Solvency II. Das könne darauf hinauslaufen, dass Unternehmen sich in Krisen bei ohnehin fallenden Kursen von bestimmten Anlagen trennen müssten. Deshalb solle in Krisensituationen zeitweise eine reduzierte Kapitalanforderung für bestimmte Kapitalanlagen und Versicherungsrisiken gelten, um Notmaßnahmen zu verhindern. Zum CRO-Forum gehören fast alle großen Gesellschaften Europas, darunter Allianz, Axa, Generali, Hannover Rück, Münchener Rück, Swiss Re und Zurich. Kritisch äußerten sich die Unternehmen zur Absicht der EU-Länder, Solvency II ohne die umstrittene Gruppenunterstützung anzunehmen.
Eigentlich war vorgesehen, dass Konzerne ihre Töchter in der EU mit einem Minimum an Kapital betreiben können und auf Gruppenebene ausreichend Kapital vorhalten, um im Bedarfsfall der Tochter beizuspringen. Der jetzt gefundene Kompromiss sieht die Gruppenunterstützung nicht mehr vor. Sie sei aber ein „Kernelement“ der ganzen Reform.Herbert Fromme
Quelle: Financial Times Deutschland
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