Deutsche Allgemeine wird nicht in Connect eingebracht
Von Herbert Fromme, Bonn
Der Versicherungskonzern Zurich Financial hat die geplante Fusion seines Direktversicheres Deutsche Allgemeine (DA) auf die europaweit agierende Zurich Connect gestoppt. Das sagte Deutschlandchef Eduard Thometzek gestern vor Journalisten. Allerdings werde die DA umbenannt. Innerhalb von zwei Jahren soll die Gesellschaft Zurich Connect heißen – ohne aber mit der europäischen Gruppe verschmolzen zu werden.
Zurich hatte 2007 die Marke Connect eingeführt. Der Risikoträger ist Zurich Insurance in Irland, das Callcenter liegt in Bratislava, die Buchhaltung in Krakau. So will der Konzern einen europaweit einheitlichen Auftritt organisieren. Damals plante Zurich, den erfolgreichen deutschen Direktversicherer DA in die neue Gruppierung zu fusionieren. Das ist vom Tisch.
DA hatte im Januar 810 000 Fahrzeuge versichert, Zurich in Deutschland insgesamt 2,5 Millionen. Das Geschäft sei sehr erfolgreich, sage Finanzchef Arnulf Loy. Für Schäden und Kosten in der Autoversicherung gibt die Zurich 96 Prozent der Beiträge aus – im Markt sind es dagegen defizitäre 105 Prozent.
Sehr zufrieden zeigte sich die Führung mit Wachstum und Gewinn. Die Prämieneinnahmen stiegen um 4 Prozent auf 6,4 Mrd. Euro. Der Gewinn vor Steuern zog um 24 Prozent auf 459 Mio. Euro an. Dabei handelt es sich um den von Zurich intern genutzten „Business Operating Profit“, bei dem starke Schwankungen an den Kapitalmärkten eliminiert werden. Ohne diese Eliminierung sei der Betrag 100 Mio. Euro niedriger, sagte Loy.
Die konservative Kapitalanlagepolitik mit weniger als zwei Prozent in Aktien führte zu einem Abschreibungsbedarf von nur 120 Mio. Euro bei 28 Mrd. Euro Kapitalanlagen, so Loy. Die aufgeschobenen Abschreibungen beliefen sich auf 400 Mio. Euro.
Die Deutsche Bank liefert 56 Prozent des Neugeschäfts in der Lebensversicherung. Zurich arbeitet mit dem Institut global zusammen. Auch die Rivalen Talanx und Generali würden gern die Deutsche Bank als Partner gewinnen. Thometzek zeigte sich zuversichtlich, dass die Partnerschaft auch nach Auslaufen des Vertrags 2012 weiterlaufe.
Quelle: Financial Times Deutschland
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