Versicherer will in der Lebens- und Krankenversicherung Marktanteile ausbauen
Generali Deutschland kann aufgrund der Erholung der Kapitalmärkte den Gewinneinbruch im ersten Quartal teilweise ausgleichen und erzielt im ersten Halbjahr 2009 einen Überschuss von 113 Mio.Euro, nach 134 Mio.Euro im Vergleichszeitraum 2008. Der Gewinn der Gruppe im laufenden Jahr hänge maßgeblich vom Kapitalanlageergebnis ab, teilte die Tochter der italienischen Generali gestern mit. „Für 2009 rechnen wir mit einem gegenüber dem Vorjahr deutlich positiveren Ergebnis, das jedoch in der Höhe noch nicht an das Niveau der Jahre vor der Finanzkrise anknüpfen wird“, sagte Konzernchef Dietmar Meister. Das Kapitalanlageergebnis sank im ersten Halbjahr 2009 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 21,5 Prozent auf 922 Mio. Euro.
Generali sieht sich nach Marktführer Allianz als zweitgrößte Versicherungsgruppe. Im ersten Halbjahr stiegen die Prämieneinnahmen von Generali um 4,1 Prozent auf 7,7 Mrd. Euro. Der Konzern hat nach eigenen Angaben einen Marktanteil von acht Prozent. In der Lebensversicherung liegt er bei knapp zehn Prozent, in der Krankenversicherung bei sechs Prozent. In diesen beiden Segmenten will Generali den Marktanteil ausbauen. Dabei profitiert die Gruppe zurzeit in der Lebensversicherung von einem Branchenphänomen, dem stark wachsenden Geschäft von Lebensversicherungen gegen Einmalbeitrag. Allerdings stiegen die Prämieneinnahmen aus Einmalbeiträgen mit 300 Mio. Euro auf 881 Mio. Euro nicht so stark wie bei manchen Konkurrenten. Die Beitragseinnahmen bei Verträgen mit laufenden Prämien lagen auf Vorjahresniveau. Mit einem Plus von 36 000 Kunden auf 490 000 Vollversicherte konnte die Gruppe in der Krankenversicherung tatsächlich stark zulegen.
In der Schaden- und Unfall-sparte sanken die Prämieneinnahmen um 1,2 Prozent auf 1,9 Mrd. Euro.
Der Versicherer ist unter anderem mit den Marken AachenMünchener, Central und Cosmosdirekt präsent. Die Marke Volksfürsorge hat der Konzern vom Markt genommen und den Versicherer mit der Münchener Generali fusioniert. Erst im Juli war deren Chef Jörn Stapelfeld durch Winfried Spies ersetzt worden. Stapelfeld musste gehen, weil er von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück das Fortbestehen einer Vertriebskooperation zwischen Commerzbank und Generali verlangte. Die Regierung hält 25 Prozent an der Bank. Für Generali ist die Kooperation auch aus Bilanzgründen wichtig. Endet sie wie geplant 2010, drohen hohe Abschreibungen in dreistelliger Millionenhöhe. Im zweiten Quartal hat der Konzern keine weiteren Abschreibungen vorgenommen, nachdem im ersten Quartal aufgrund des Kurssturzes Wertberichtigungen vorgenommen werden mussten, sagte ein Sprecher. Möglicherweise könne die strategische Partnerschaft auch ohne Vertriebskooperation aufrecht erhalten werden. In diesem Fall wären keine weiteren Abschreibungen nötig.
Anja Krüger
Quelle: Financial Times Deutschland
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