Jahrelang haben die großen Versicherer in Europa das Projekt Solvency II nach Kräften gefördert. Die spätestens ab 2013 geltenden EU-weiten Regeln für die Kapitalausstattung der Unternehmen und die europaweit einheitliche Aufsicht sollten Größe belohnen – allein die Tatsache, dass ein Unternehmen in mehreren Ländern und Sparten tätig ist, senkt den Eigenkapitalbedarf kräftig. Die öffentlich geäußerte Hoffnung der Großen: Solvency II könne helfen, die überfällige Konsolidierung zu beschleunigen, weil kleine Versicherer vergleichsweise mehr Kapital benötigen.
Doch plötzlich schlagen Axa, Allianz und Aviva Alarm. Denn wegen der Krise wollen die europäischen Aufseher Solvency II mit so vielen Risikopolstern umsetzen, dass auch die großen Anbieter Probleme befürchten. Dazu kommen die neuen Bilanzregeln unter IFRS, die den Versicherern das Leben erschweren. „Die Versicherer könnten damit ihre Wettbewerbsfähigkeit verlieren“, befürchtet Allianz-Finanzchef Oliver Bäte. Jetzt kämpft die Branche um andere Umsetzungsmodi – und der Ausgang ist völlig offen. Herbert Fromme
Quelle: Financial Times Deutschland
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