Unternehmen will 2011 Marktanteile zurückgewinnen
Von Herbert Fromme, Düsseldorf
Der Rechtsschutzversicherer Arag hat 2009 erneut Marktanteil verloren und hält jetzt nur noch 9,6 Prozent des scharf umkämpften Spezialsegments. Vor ihm liegen der alte Rivale DAS, heute eine Tochter der Munich Re, sowie die Allianz. „Wir werden auch 2010 im deutschen Markt noch etwas verlieren, aber dann die Trendwende schaffen“, sagte Vorstand Hanno Petersen. Mitte der 90er-Jahre war Arag mit 19 Prozent Anteil noch deutscher Marktführer.
Jahrzehntelang hatten andere Versicherer das komplexe Rechtsschutzgeschäft lieber an Spezialisten wie Arag oder DAS abgegeben, heute machen sie es selbst. „Dazu kommt, dass wir eine alte Kundenbasis haben, es sterben einfach viele Kunden“, sagte Petersen.
Jetzt reagiert Arag mit neuen Angeboten, einer Vergrößerung der Vertretertruppe und mehr Absatz über Makler. „Wir werden 2011 die Trendwende sehen“, hofft Petersen. Konzerneigner und Vorstandschef Paul-Otto Faßbender sagte, Arag sei ohnehin auch im Rechtsschutz immer gewachsen – zuletzt vor allem im Ausland. In 13 Märkten in Europa und Nordamerika erzielte der Konzern 2009 rund 55 Prozent des Rechtsschutz-Umsatzes.
Faßbender sagte, er sei „deutlich zuversichtlicher als zu Beginn des Jahres“. Dazu trägt das Abflachen der Schäden aus dem Arbeitsrechtsschutz bei. Die 2009 spürbare Welle von Kündigungsklagen auch gut bezahlter Angestellter ist vorbei. „Dazu trug auch die Politik der Bundesregierung bei, zum Beispiel die Verlängerung der Kurzarbeit.“
Das Familienunternehmen nahm 2009 knapp 1,4 Mrd. Euro an Prämien ein, ein Plus von 0,7 Prozent. Davon stammten 686 Mio. Euro aus Rechtsschutz, 1 Mio. Euro mehr. In Deutschland gingen die Rechtsschutz-Prämien von 318 Mio. Euro auf 307 Mio. Euro zurück. Den Jahresüberschuss vor Fremdanteilen steigerte Arag von 4 Mio. Euro im Krisenjahr 2008 auf immer noch moderate 21 Mio. Euro 2009.
Quelle: Financial Times Deutschland
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