Deutsche Niederlassung will 300 Stellen streichen
Herbert Fromme , Köln
Die deutsche Niederlassung des französischen Kreditversicherers Euler Hermes plant eine weitreichende Umorganisierung, die bis zu 300 Vollzeitstellen kosten könnte. Zurzeit hat der größte Kreditversicherer 1800 Stellen in Deutschland. Die börsennotierte Pariser Gesellschaft gehört mehrheitlich der Allianz.
„Wir stehen erst am Anfang der Gespräche mit den Arbeitnehmern“, sagte ein Sprecher. „Wir wollen betriebsbedingte Kündigungen vermeiden.“ Der größte Teil des Abbaus werde durch Fluktuation, weniger Leiharbeit und Nichtverlängerung befristeter Verträge realisiert.
Das Programm gehört zu Phase zwei des globalen Umbaus, mit dem Euler Hermes seine Marktposition stärken will. Kundenanfragen sollen zunächst von einer zentralen Einheit in Hamburg beantwortet werden und nicht mehr von den Niederlassungen in der Region. Durch die Umorganisierung und neue IT soll die Kundenbetreuung deutlich verbessert werden.
2009 wies Euler Hermes nur einen Minigewinn von 19 Mio. Euro aus, bei einem leicht gesunkenen Weltgesamtumsatz von 2,1 Mrd. Euro. Im ersten Halbjahr 2010 verdiente das Unternehmen aber 147 Mio. Euro.
Die Gewerkschaft Verdi sieht den Umbau in Deutschland kritisch. Die Reaktion der Kunden sei negativ, teilte Verdi mit. „Auf diese Weise wird Euler Hermes Deutschland kaum neue Kunden gewinnen, sondern weitere verlieren. Dies beeinträchtigt den Vertrieb erheblich und gefährdet weitere Arbeitsplätze“, erklärte die Gewerkschaft.
Quelle: Financial Times Deutschland
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