Ergo bietet Spezialpolice für Opfer von Gewalttaten an
Herbert Fromme , Köln
Die Munich-Re-Tochter Ergo bietet nach eigenen Angaben als erster Versicherer Unternehmen eine spezielle Police an, die für die rasche psychologische Behandlung von Mitarbeitern aufkommt, die durch Gewalttaten oder Unfälle traumatisiert sind. „Wir haben festgestellt, dass Mitarbeiter nach solchen Situationen hohe und lange Ausfallzeiten haben“, sagte Christian Diedrich, Chef der Ergo-Versicherung. Weltweit könne das Unternehmen geeignete Psychologen zur Verfügung stellen, sagte Diedrich.
„Ob das Gewaltausbrüche sind wie jetzt in London, Unfälle wie die Loveparade, Banküberfälle, Flugzeugunglücke, Selbsttötungen im Bahnverkehr oder Anschläge – in vielen Fällen betrifft das Mitarbeiter von Firmen“, sagte Diedrich. Die Deckung umfasst alle Kosten, die durch die traumatisierenden Erlebnisse ausgelöst werden. Dazu zählen auch Überstunden von Kollegen, Rehamaßnahmen oder Evakuierungskosten.
Das Angebot stoße auf großes Interesse bei Firmenkunden und Maklern. Die Berichte über Ergo, die von der Sexparty in Budapest bis zur möglichen Falschberatung bei der betrieblichen Altersversorgung reichen, hätten sich im Industriegeschäft nicht negativ ausgewirkt, sagte er.
Ergo kooperiert bei dem Angebot mit dem Vermittler Hansekuranz Kontor in Münster. Den raschen Einsatz von Psychologen soll der Gesundheitsdienstleister Terapon sicherstellen. Die Policen kosten – je nach Einsatzort und Tätigkeit – 15 bis 150 Euro pro exponierten Mitarbeiter.
Quelle: Financial Times Deutschland
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