Deutschland-Chef Rieß setzt auf neue Tarife
Herbert Fromme , München
Deutschlands größter Versicherer Allianz hat 2011 in der Kernsparte Autoversicherung gegenüber dem Rivalen HUK-Coburg weiter an Boden verloren. „Aber wir haben eine Trendwende herbeigeführt“, sagte Deutschland-Chef Markus Rieß. Der Rückgang bei der Zahl der versicherten Fahrzeuge sei auf 50 000 begrenzt worden. 2010 hatte der Konzern noch 300 000 Autofahrer als Kunden verloren.
Die Allianz kam zum Jahresende 2011 auf 8,12 Millionen versicherte Fahrzeuge. Die HUK-Coburg meldete für den 31. Dezember einen Zuwachs von 8,68 auf 8,99 Millionen. Dabei rechnen die Coburger allerdings 300 000 Mofas und Mopeds mit ein. Doch auch nach Abzug der Zweiräder steht die HUK-Coburg komfortabel vor dem blauen Riesen aus München.
Rieß setzt auf die 2011 eingeführten modularen Autopolicen. Bei ihnen können Kunden beim Vertreter einzelne Bestandteile ab- oder zuwählen – Auslandsschutz, Ersatzwagen bei Unfall oder Marderbiss zum Beispiel. Der neue Tarif verkaufe sich gut.
Auch beim Ergebnis der Autoversicherung muss sich Rieß Sorgen machen. Die Allianz kam 2011 auf die stolze Schaden- und Kostenquote von 112 Prozent, musste also für jeden Prämien-Euro 1,12 Euro für Schäden, Vertriebs- und Verwaltungskosten ausgeben. Trotz Erträgen aus Kapitalanlagen ist das Geschäft damit stark unter Druck. Der Gesamtmarkt verzeichnete 2011 nur 107 Prozent.
Beim Gewinn nach Steuern erlebte die Allianz Deutschland einen Einbruch von 46 Prozent auf 712 Mio. Euro. Als Gründe nannte Rieß Abschreibungen auf Griechenland-Anleihen und andere Krisenbelastungen, höhere Schäden aus Naturkatastrophen und mehr Risikovorsorge bei der Tochter Oldenburgische Landesbank. Der Umsatz ging um 1,2 Prozent auf 28,2 Mrd. Euro zurück.
Quelle: Financial Times Deutschland
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