Duopol bei Vergleichsportalen für Autoversicherungen

Transparo verdoppelt Abschlüsse, bleibt aber hinter Check 24

Herbert Fromme , Köln

Der Wettbewerb zwischen den Online-Vergleichsportalen für Autoversicherungen wird schärfer. Vor allem der größte Anbieter Check 24 und der Herausforderer Transparo wachsen. Da der gesamte Online-Vergleichsmarkt weniger zulegt als in den Vorjahren, handelt es sich nach Ansicht von Branchenexperten um einen Verdrängungswettbewerb.

Vergleichsportale erlebten in den vergangenen drei Jahren einen gigantischen Boom. Kunden, die online abschließen wollen, müssen nur ein Mal die zahlreichen Daten über Fahrzeug und Fahrer eingeben, die Versicherer abfragen. Dann rechnen die Portale einen Vergleich vieler Versicherer. Schließt der Kunde ab, erhalten die Portale zwischen 80 Euro und 100 Euro Provision.

Marktführer Check 24 – mit dem auch die Allianz zusammenarbeitet – hat nach FTD-Informationen 2011 Autoversicherungen für 520 000 Fahrzeuge vermittelt. Im Vorjahr waren es rund 450 000. Allerdings wurde das Wachstum durch einen Sonderfaktor begünstigt: Finanzscout 24 führt Autovergleiche nicht mehr selbst durch, sondern leitet sie an Check 24 weiter. Das dürfte weniger als ein Drittel des Zuwachses ausmachen. Check 24 wollte die Zahlen nicht bestätigen.

Rivale Transparo, bei dem 2011 die Versicherer HUK-Coburg, Talanx und WGV als Mehrheitseigner einstiegen, steigerte sich von 60 000 im Jahr 2010 auf rund 120 000, hieß es. Das Management war nicht bereit, die Zahlen zu bestätigen. „Wir können nur sagen, dass wir unser Volumen mehr als verdoppelt haben, aber unter unseren Erwartungen geblieben sind“, sagte Vorstand Wolfgang Schütz. Daten seien in jedem Fall schwer vergleichbar: „Es wird nicht überall nach denselben Kriterien gezählt.“

Der Abstand zwischen Transparo und Check 24 bleibt gewaltig. HUK-Coburg, nach Stückzahlen der größte Autoversicherer in Deutschland, will mit Transparo auf Augenhöhe mit Check 24 kommen. Die Coburger haben in der Vergangenheit einen langen Atem bewiesen. Die Rivalität wird deshalb noch zunehmen.

Quelle: Financial Times Deutschland

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