Allianz kommt mit blauem Auge davon

Der Hurrikan Sandy, der im Oktober 2012 die US-Ostküste traf, kostet den Weltmarktführer weniger als erwartet. Die Gruppe kommt billiger weg als der Konkurrent Zurich. Die Münchener gehen weiter von einem operativen Gewinn von mehr als 9 Mrd. Euro für 2012 aus.

Der Wirbelsturm Sandy schlägt bei der Allianz mit 590 Mio. Dollar (455 Mio. Euro) zu Buche. Das umfasst Zahlungen an Kunden und Prämien für die Wiederauffüllung des Rückversicherungsschutzes. Der Gesamtschaden für den deutschen Konzern ist damit niedriger als von vielen Beobachtern erwartet. Konkurrent Zurich meldete eine Gesamtbelastung von 700 Mio. Dollar.

Allianz-Vorstand Dieter Wemmer, seit Anfang des Jahres für Rechnungswesen und Bilanzen zuständig, rechnet trotz Sandy weiterhin mit einem operativen Ergebnis von mehr als 9 Mrd. Euro für 2012. Genaue Zahlen will das Unternehmen am 21. Februar 2013 vorlegen.

Der operative Gewinn umfasst allerdings noch keine Abschreibungen und andere Faktoren. Für 2011 meldete der Konzern einen operativen Gewinn von 7,9 Mrd. Euro, 4,6 Prozent unter den 8,2 Mrd. Euro für 2010. Doch der Jahresüberschuss nach allen Sonderfaktoren und Steuern ging um satte 46 Prozent auf 2,8 Mrd. Euro zurück.

Ähnliches ist allerdings für 2012 kaum zu befürchten. Das Unternehmen hat hohe Belastungen aus der Eurokrise bereits in den Vorjahren verdaut.

Das Jahr verlief gut für die Allianz, wozu der US-Vermögensverwalter Pimco wesentlich beitrug. Außerdem nutzen die Preiserhöhungen in der deutschen Autoversicherung dem Unternehmen. In den USA hat die Allianz bei der Problemtochter Fireman’s Fund die Wende geschafft. Der Industrieversicherer Allianz Global Corporate & Specialty kann ebenfalls auf bessere Zahlen verweisen. Die Belastung aus Naturkatastrophen war trotz Sandy moderat und dürfte kaum 1 Mrd. Euro übersteigen.

„Wir sehen die Allianz-Aktie sehr positiv“, sagte Michael Huttner, Versicherungsanalyst bei JP Morgan. Die Verbesserung in der deutschen Autoversicherung werde 2013 weitergehen, sagte Huttner. Die verbesserten Gewinne könnten sich auch in einer höheren Dividende niederschlagen. Auf der Negativseite sieht er vor allem die Exponierung gegenüber den niedrigen Zinsen in der deutschen Lebensversicherung. Dazu kommen laut Huttner als Problem die 31 Mrd. Euro in italienischen Staatsanleihen im Konzern, von denen italienische Allianz-Töchter 27 Mrd. Euro und die deutschen und andere Konzerngesellschaften 4 Mrd. Euro halten.

Quelle: Capital.de

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