Der Bundestagsabgeordnete Gerhard Schick arbeitet für Bündnis 90/Die Grünen im Finanzausschuss. Im Interview mit dem „Versicherungsmonitor“ erklärt Schick, warum er Zweifel am Stabilisierungspaket der Bundesregierung für die Lebensversicherung hat, welche Forderungen seine Partei in der Frage hat und warum er die Lebensversicherung trotzdem grundsätzlich für etwas Positives hält – wenn es um biometrische Risiken geht.
Dieser Beitrag ist nur für Premium-Abonnenten vom Versicherungsmonitor persönlich bestimmt. Das Weiterleiten der Inhalte – auch an Kollegen – ist nicht gestattet. Bitte bedenken Sie: Mit einer von uns nicht autorisierten Weitergabe brechen Sie nicht nur das Gesetz, sondern sehr wahrscheinlich auch Compliance-Vorschriften Ihres Unternehmens.
Provokativ ist die titelbildende These von Herrn Schick vielleicht, die Lebensversicherung tauge nur als Risikoabsicherung, nicht aber als Altersvorsorge. Vernünftig begründet ist sie sicher nicht.
Zum einen meint H. Schick, die Lebensversicherer hätten erst vor ein paar Jahrzehnten angefangen, die Risikoversicherung um eine Sparkomponente zu ergänzen und aus einer guten Risikoabsicherung eine falsche Altersversorgung zu machen. Fakt ist: die gemischte Kapitallebensversicherung ist mehr als 150 Jahre alt. Sie wurde von der ältesten deutschen Lebensversicherung unter ihrem zweiten Leiter Gustav Hopf (Amtszeit 1863 bis 1872) „erfunden“. Die private Rentenversicherung wurde schon 1833 begründet.
Dass Versicherer angeblich zu viel in Staatsanleihen investieren würden, ist noch weniger nachzuvollziehen, liegt die Quote doch unter 25%.
Sich allein auf das Thema Kosten zurückzuziehen und ein ominöses kostengünstiges Alternativsystem zu propagieren, das einseitig auf die Unternehmensfinanzierung setzt (Ausfallraten lt. Creditreform 1,5 bis 2% p.a.), erscheint keine überzeugende Antwort zu sein.
Übrigens funktioniert die betriebliche Altersversorgung technisch wesentlich nach Art der Lebensversicherung. Nur den Webfehler des Zwangs zur Ausschüttung und damit Realisierung von Bewertungsreserven zur Unzeit, den hat man sich dort gespart.