Herbert Frommes Kolumne In den Verhandlungen zwischen CDU, CSU und SPD über den Koalitionsvertrag ist die Versicherungswirtschaft ohne größere Blessuren davongekommen. Im Gegenteil, einiges von dem, was die neue große Koalition verspricht, steht auch auf der Agenda der Versicherer. Das gilt vor allem für die digitale Infrastruktur. Die eigentliche Bedrohung für das langfristige Geschäft der Branche kommt nicht von möglichen Initiativen der künftigen Regierungsparteien. Sie hätte viel mehr zu verlieren, sollte die letzte Regierung Merkel spektakulär scheitern.
Dieser Beitrag ist nur für Premium-Abonnenten vom Versicherungsmonitor persönlich bestimmt. Das Weiterleiten der Inhalte – auch an Kollegen – ist nicht gestattet. Bitte bedenken Sie: Mit einer von uns nicht autorisierten Weitergabe brechen Sie nicht nur das Gesetz, sondern sehr wahrscheinlich auch Compliance-Vorschriften Ihres Unternehmens.
Lieber Herr Fromme,
als nach wie vor interessierter Leser des Versicherungsmonitors und stiller Beobachter der Branche, stimme ich Ihnen voll zu. Ich habe beim ersten Aufkommen der Gerüchte über einen Run-off von Lebensbeständen die verantwortlichen Vorstände samt offenbar Verband nicht verstanden, wenn sie geglaubt haben, diese Kritik mit rein rationalen Argumenten zum Schweigen bringen zu können. Wir haben seit jeher damit geworben, dass das Vertrauen des Kunden in und zu gerade diesem, seinem Versicherer eines der wichtigste Abschlussargumente ist; (ob und wie weit in einer digitalisierten Welt mit veränderter Marken die Bedeutung noch so stehen bleiben kann, ist eine andere Frage). Dann musste man aber wissen, dass der Wechsel des Versicherers vom Kunden nicht als einfache Finanztransaktion angesehen werden würde – mag der Vorgang für den Versicherer finanziell noch so nachvollziehbar sein und mag die Aufsicht auch noch so sehr garantieren, dass Nachteile für den Kunden vermieden werden. Vielleicht hätten kluge Juristen darauf aufmerksam machen können, dass ein Schuldnerwechsel ohne Zustimmung des Gläubigers in unserem Rechtssystem aus gutem Grund die ganz große Ausnahme ist.
Auch Ihren Gedanken zum Koalitionsvertrag stimme ich zu. Auch wenn man den Wunsch nach Angleichung der Leistungsentgelte „nur“ auf eine Kommission geschoben wurde, geht diese Forderung doch an die Wurzel der PKV. Eine immer weitere Regulierung durch den Staat macht schon prinzipiell Sorge.
Mit besten Grüßen
Bernd Michaels