Archiv Mai 2025

Automatisierung: Mehr Struktur, weniger KI-Hype

 Digitaler Dienstag  Wenn es um künstliche Intelligenz (KI) geht, sind die Erwartungen hoch – und die Schlagzeilen spektakulär. Doch wer glaubt, KI sei das Allheilmittel für alle Automatisierungsprobleme der Versicherungsbranche, verkennt die Realität. Die eigentliche Kunst liegt in etwas Unspektakulärerem, aber deutlich Wirksamerem: in der intelligenten Prozessautomatisierung.

PKV-Prüfer arbeiten mehr, als sie müssten

 Exklusiv  Gute Nachrichten für Careproof, den Prüfdienst der privaten Krankenversicherer (PKV): Das Bundesamt für Soziale Sicherung hat dem Tochterunternehmen des PKV-Verbands bescheinigt, dass es im vergangenen Jahr mehr Prüfungen in Pflegeeinrichtungen übernommen hat, als es die gesetzliche Quote erfordert hätte. Careproof nimmt ebenso wie der Medizinische Dienst der gesetzlichen Krankenversicherung die Leistungen der Pflegeeinrichtungen und ihre Qualität unter die Lupe.

Ertrunken in Pilotprojekten

 Dossier – KI in der Praxis  Eine bessere Kundenkommunikation, eine schnellere Schadenbearbeitung, ein genaueres Underwriting oder ein intelligenterer Vertrieb. Versicherer setzen große Hoffnungen auf die künstliche Intelligenz. Es gibt viele Pilotprojekte, aber der Schritt in die Anwendung fällt vielen Gesellschaften schwer. Woran es hapert und wie die Versicherer die Startschwierigkeiten überwinden können.

Gekommen, um zu bleiben

 Dossier – KI in der Praxis  Die künstliche Intelligenz (KI) ist gekommen, um zu bleiben – auch in der Versicherungswirtschaft. Jetzt geht es darum, den sinnvollen Einsatz der Technik zu organisieren. Im Online-Dossier „KI in der Praxis“ berichtet der Versicherungsmonitor über den Stand der KI-Nutzung bei deutschen Versicherern.

Alternde Bevölkerung setzt Versicherer unter Druck

Die alternde Weltbevölkerung hat großen Einfluss auf das Konsumverhalten und damit auch erhebliche Auswirkungen auf die Versicherungsbranche, betont die Beratungsfirma Capgemini in einem aktuellen Bericht. Sie muss verstärkt entsprechende Angebote schaffen, beispielsweise Versicherungen für Mehrgenerationen-Haushalte. Die Kfz-Versicherer müssen sich darauf einstellen, dass es immer weniger Menschen gibt, die selbst Auto fahren.

Wie umgehen mit der wissentlichen Pflichtverletzung?

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  Einigen D&O-Versicherungsfällen steht auf die Stirn geschrieben, dass die versicherte Person wissentlich ihre Pflichten verletzt hat und somit kein Haftpflichtanspruch besteht. In der Regel muss der Versicherer dennoch zunächst die Abwehrkosten zahlen. Kann er das vermeiden, indem er die wissentliche Pflichtverletzung in einem vorgezogenen Deckungsverfahren feststellen lässt? Nein, entschied das OLG Karlsruhe kürzlich in einem Urteil zur Haftpflichtversicherung, das sich auf die D&O-Deckung übertragen lässt.

Continentale ernennt neuen Leben-Vorstand

 Leute – Aktuelle Personalien  Der Dortmunder Versicherer Continentale hat mit Matthias Hofer (Bild) einen Vorstand für die Continentale Lebensversicherung und die Europa Lebensversicherung vorgestellt. Er tritt die Nachfolge von Helmut Hofmeier an, der vor Kurzem nach langer Krankheit verstorben ist. Außerdem: Lena Kettler ist Global Head of Claims P&C bei der Talanx-Tochter Hannover Rück. Personelle Neuigkeiten gibt es auch beim Maklerkonsolidierer Ascendia und bei der Dela Lebensversicherung.

Neue Hagel-Hauptstadt Duisburg

Die neue Hagel-Hauptstadt der Bundesrepublik heißt Duisburg. Das geht aus der jüngsten Ausgabe des Hagel-Atlas des Direktversicherer Verti hervor. Grund dafür ist vor allem ein starkes Unwetter im August 2024 gewesen. Grundsätzlich ist weiterhin der Süden des Landes stärker von Hagel betroffen. Insgesamt mussten die Kfz-Versicherer für Hagel- und Sturmschäden im vergangenen Jahr etwas weniger zahlen als zuvor.

Chubb, Zurich und Berkshire mit neuer Haftpflicht

Bemerkenswerte Teambildung: Chubb, Zurich und National Indemnity, ein Rückversicherer der Berkshire-Hathaway-Gruppe, bieten gemeinsam eine Zusatz-Haftpflichtdeckung für Unternehmen in den USA an. Damit reagieren sie auf die zunehmende Zahl von Schadenersatzklagen gegen Konzerne vor US-Gerichten. Pro Risiko wollen sie bis 100 Mio. Dollar (88 Mio. Euro) in Excess-Umbrella-Kapazität bieten.

Warren Buffett gibt Berkshire-Führung ab

Der 94-jährige Warren Buffett gibt Ende 2025 nach 60 Jahren die Führung von Berkshire Hathaway auf. In der Zeit hat der legendäre Investor eine große Investmentgruppe aufgebaut, zu der auch eine bedeutende Versicherungs- und Rückversicherungsgruppe gehört. Nachfolger wird Greg Abel, 62, der zurzeit die Berkshire-Aktivitäten außerhalb der Versicherer leitet. Bei der Hauptversammlung nahm Versicherungschef Ajit Jain kritisch zur Rolle der künstlichen Intelligenz in der Branche Stellung.

Gesprächsbedarf bei der BaFin

 Was die Woche bringt  An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: das Jahrespressegespräch der BaFin, die Zahlen von Hanse Merkur, Scor und Zurich sowie die Hauptversammlungen von Talanx, Hannover Rück und Allianz

Reuther sieht bei neuer GOÄ keinen Spielraum

Bei der zwischen Ärzteschaft und privaten Krankenversicherern (PKV) ausgehandelten neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) kann es noch einzelne Anpassungen geben. Beim Honorarvolumen gibt es aber keinen Spielraum mehr, macht der Direktor des PKV-Verbands Florian Reuther im Vorfeld des Deutschen Ärztetags deutlich. Für die ersten drei Jahre nach Inkrafttreten der GOÄ wird mit einem Anstieg des Vergütungsvolumens um 13,2 Prozent oder 1,9 Mrd. Euro gerechnet.

USA erheben Anklage gegen Versicherer und Makler

Die US-Regierung hat einen millionenschweren Prozess gegen die drei größten Krankenversicherer Aetna, Elevance und Humana sowie die Makler E Health, Go Health und Select Quote angestoßen. Der Vorwurf ist, dass die Versicherer den Maklern Schmiergeld gezahlt haben, um mehr Versicherte im Rahmen des staatlich geförderten Medicare-Programms zu gewinnen. Aetna und Humana sollen außerdem Menschen mit Behinderungen diskriminiert haben.

Politische Risiken: 2025 ist das Jahr der USA

Politische Unsicherheiten sind aktuell für jedes zehnte Unternehmen das größte Risiko für das Geschäft. Das geht aus einem Bericht des Makler- und Beratungsunternehmens WTW hervor. Nachdem 2023 Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine und 2024 der Nahostkonflikt die größten Auslöser für politische Risiken gewesen waren, ist es 2025 bisher die neue amerikanische Regierung, die den Unternehmen die meisten Sorgen macht.

Hat die Cyberversicherung noch eine Zukunft?

 Herbert Frommes Kolumne  Die Cyberversicherung wächst kaum, obwohl die Bedrohung immer größer wird. Das hängt auch damit zusammen, dass Versicherer berechtigte Furcht vor staatlichen Cyberangriffen und entsprechenden Kumulbelastungen haben. Kapazitäten sind niedrig und Ausschlüsse umfassend. Dadurch wird die Sparte immer weniger interessant für die Industriekunden. Eine staatliche Rückversicherungslösung ist richtig, aber es braucht auch mehr Mut zum Risiko bei den Versicherern. Sonst geht die Cyberversicherung unter.

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