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BGH-Urteil: Makler erwägt Verfassungsbeschwerde

Der Bundesgerichtshof hat die Urteilsbegründung für seine Entscheidung veröffentlicht, einem Versicherungsmakler die Schadenregulierung zu verbieten. Das Gericht analysiert dabei ausführlich die Rolle der Versicherungsmakler und kommt zu dem Schluss, dass zumindest in diesem Fall die Gefahr eines Interessenkonflikts gegeben ist. Geklagt hatte die Rechtsanwaltskammer Köln gegen den Bonner Versicherungsmakler Versteegen. Der Makler prüft nach Angaben des Verbands Deutscher Versicherungsmakler (VDVM) eine Verfassungsbeschwerde gegen das Urteil. „Wir würden unser Mitglied dabei unterstützen“, sagte Hans-Georg Jenssen, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des VDVM. Seiner Ansicht nach ist das Urteil problematisch für viele Makler, aber ein herber Schlag gegen die Fintechs.

MSIG: Es gibt keine Preiszyklen mehr

Früher folgte auf eine Phase niedriger Preise in der Industrieversicherung, den sogenannten weichen Markt, meist eine Periode steigender Prämien, auch Hartmarktphase genannt. Versicherer, die momentan auf höhere Preise hoffen, könnten allerdings enttäuscht werden. Klaus Przybyla, Chef des Industrieversicherers MSIG Insurance Europe, glaubt nicht, dass es diese Art von Zyklen noch gibt. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor sprechen er und Deutschlandchef Michael Kärcher über die Geschäftsentwicklung des Versicherers mit japanischer Mutter sowie Trends in der Industrie- und Firmenkundenversicherung.

Flottenversicherer hoffen 2016 auf schwarze Null

Die Anbieter von Autoversicherungen für Unternehmenskunden hoffen nach Preiserhöhungen auf das erste versicherungstechnisch profitable Jahr seit Langem. Angesichts der Niedrigzinsen haben die Gesellschaften ihre Zeichnungsdisziplin erhöht. Trotzdem war die Branche 2015 mit einer Schaden- und Kostenquote von 107 Prozent erneut in den roten Zahlen. Angesichts des Preistrends wird die Schadenprävention aus Kundensicht noch wichtiger als zuvor. Als Unfallursache spielt zunehmend auch das Thema Smartphone in der Fahrerkabine eine Rolle.

Jung, DMS & Cie kauft Geld.de

Nachdem ein Verkauf von Geld.de an die Hanse Merkur gescheitert war, hat jetzt die Muttergesellschaft des Maklerpools Jung, DMS & Cie das Online-Vergleichsportal von der Unister-Gruppe gekauft. Die Vertriebspartner des Unternehmens sollen das Portal ihren Kunden für Abschlüsse beratungsarmer Policen andienen. Auch das Analysehaus Franke und Bornberg investiert in digitale Expertise. Das Unternehmen beteiligt sich an dem Online-Makler Getsurance.

Captives widmen sich schwer versicherbaren Risiken

Unternehmen sehen sich einer schnell verändernden Risikolandschaft gegenüber: Lieferkettenrisiken nehmen zu, ebenso die Gefahren durch Cyberangriffe, politische Unruhen und Terroranschläge. Da sich nicht alle Risiken in vollem Umfang mit konventionellen Policen abdecken lassen, transferieren die Konzerne sie verstärkt an firmeneigene Versicherer, die sogenannten Captives. Diesen Trend beobachtet der Versicherungsmakler Marsh. Auch die Absicherung von Mitarbeitern über Employee Benefit-Programme ist zunehmend Aufgabe der Captives.

Allianz: Regulierung behindert Digitalisierung

Bei der Digitalisierung ist die starke Regulierung des Versicherungsmarktes für die etablierten Anbieter Segen und Fluch zugleich. Die Vielzahl an Vorschriften hält einerseits Unternehmen wie den Internet-Giganten Google fern. Andererseits behindere sie aber auch Versicherer in ihrem Bemühen, kundenfreundlicher zu werden und Prozesse effizienter zu gestalten, sagte Allianz Leben-Vorstand Alf Neumann auf einer Konferenz in Köln. Peter Schneider, Geschäftsführer beim Analysehaus Morgen & Morgen, forderte eine höhere Beratungsqualität bei neuartigen Lebenspolicen.

Lebensversicherer: Angst vor der Pleite

Die Probleme der Lebensversicherer bereiten der Branche zunehmend Sorgen. Auf einer Podiumsdiskussion im Rahmen der Hauptversammlung des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) warnten mehrere Versicherungsvorstände vor der Pleite eines Lebensversicherers. Diese Gefahr sei durchaus real. R+V-Vorstand Heinz-Jürgen Kallerhoff forderte, dass im Notfall die Politik eingreifen müsse. Die Politik sei für die derzeitige Zinssituation verantwortlich und müsse folglich gefährdete Versicherer schützen.

Domcura beschert MLP schmeichelhaftes Ergebnis

MLP profitiert im ersten Quartal vom Ergebnis des 2015 erworbenen Assekuradeurs Domcura, Umsatz und Gewinn des Finanzvertriebs legten in der Folge zu. Allerdings lässt sich das Ergebnis wegen des Sondereffekts im ersten Quartal durch Domcura für das verbleibende Jahr nicht fortschreiben. Zudem stehen in den kommenden Monaten weitere Belastungen an: Der Wieslocher Finanzvertrieb will effizienter werden und hat dafür einmalige Investitionen von 15 Mio. Euro veranschlagt. Das Gros davon steht noch aus.

Funk mit eigener Cyber-Deckung

Der Makler Funk bringt eine eigene Cyber-Police auf den Markt. Risikoträger sind vier nicht genannte Versicherungsgesellschaften. Damit will der Makler eine Alternative zu den existierenden Verträgen der Industrieversicherer anbieten. Die Police habe weitreichendere und kundenfreundlichere Bedingungen, sagt Funks Cyber-Experte Michael Winte.

Check24 will Provisionen nicht offenlegen

Die Verbraucherschutzminister von Bund und Ländern wollen Vergleichsportale zu einer Provisionsoffenlegung verpflichten. Check24 hält den Vorstoß nicht für zielführend. Die Provisionen, die das Portal von Versicherern, Banken und anderen Anbietern erhält, würden keinen Einfluss auf die Suchergebnisse nehmen, sagte Geschäftsführer Christoph Röttele. Zudem sei eine Offenlegung der Marge auch in anderen Branchen nicht üblich und würde deutsche Portale gegenüber amerikanischen Konkurrenten benachteiligen. Check24 ist optimistisch, dass die Klage des Vermittlerverbands BVK gegen das Portal wegen mangelnder Transparenz keinen Erfolg hat.

Lobby-Verbände der Risikomanager fusionieren

Bisher ist die Industrie in Versicherungsfragen mit zwei getrennten Lobby-Verbänden unterwegs gewesen. Das wird sich jetzt ändern. Die beiden Verbände Deutscher Versicherungs-Schutzverband (DVS) und Bundesverband firmenverbundener Versicherungsvermittler und -gesellschaften (bfV) haben eine Fusion beschlossen. Das teilte DVS-Vorsitzender und Siemens-Risikomanager Alexander Mahnke auf der Hauptversammlung des DVS mit. Er wird auch dem neuen Gesamtverband der versicherungsnehmenden Wirtschaft vorstehen.

Mylife erfindet sich neu

Der Lebensversicherer Mylife in Göttingen meldet hohe Wachstumszahlen bei seinen Netto-Produkten. Damit will die kleine Gesellschaft, die dem Investor Augur Capital gehört, den Verlust von 38 Prozent des Umsatzes ausgleichen. Grund für den Rückgang: Die Von Essen Bank platziert ihr Restschuldgeschäft nicht mehr bei Mylife. Mylife-Chef Michael Dreibrodt erwartet weitere Runoff-Deals für den Versicherer. Zusammen mit dem Bocholter Professor Christian Kruse untersucht das Unternehmen außerdem die Möglichkeiten zur Digitalisierung des eigenen Geschäfts.

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