Obwohl die Zahl der Cybervorfälle stark steigt, gehen die Preise im globalen Cyberversicherungsmarkt zurück, zeigt ein aktueller Marktbericht des Großmaklers Aon. Das liege am zunehmenden Wettbewerb, der nicht nur zu sinkenden Preisen, sondern auch zu Innovationen bei den Versicherungsbedingungen und im Risikomanagement führt. Laut Aon könnten neue Angriffsszenarien jedoch zu größeren Schäden führen und den Markt schnell wieder verhärten. Der Makler warnt zudem vor schweren Reputationsrisiken, die zum Einbruch der Aktienkurse führen können.
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Die Versicherer werden besser im Service
Die Ratingagentur Assekurata stellt den Versicherern ein gutes Zeugnis aus: In den vergangenen Jahren habe die Branche ihre Servicequalität deutlich verbessert. Assekurata stützt die Einschätzung auf die Ergebnisse einer Befragung von 4.500 Kundinnen und Kunden. Demnach ist die Zufriedenheit sowohl in der Schaden- und Unfallversicherung als auch in der Lebensversicherung und der privaten Krankenversicherung gestiegen. Die Experten sehen aber Fragezeichen, ob das künftig so weitergeht.
Helvetia vor Fusion mit Baloise auf Kurs
Die Helvetia aus der Schweiz hat bei ihrem voraussichtlich letzten Halbjahresergebnis vor der Fusion mit der Baloise gute Zahlen vorgelegt. Das Gesamtergebnis der Gruppe stieg gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 24 Prozent auf 320,1 Mio. Franken (341,8 Mio. Euro) und auch die Schaden- und Kostenquote verbesserte sich. Das Unternehmen sieht sich auf gutem Kurs, um den Zusammenschluss mit dem Konkurrenten noch in diesem Jahr abschließen zu können.
Gallagher Re: Rückversicherungskapital steigt deutlich
Das weltweite Rückversicherungskapital hat sich im ersten Halbjahr 2025 gegenüber dem Gesamtjahr 2024 um 4,8 Prozent auf 805 Mrd. Dollar (691 Mrd. Euro) erhöht, berichtet der Rückversicherungsmakler Gallagher Re. Im gesamten laufenden Jahr dürfte das globale traditionelle Rückversicherungskapital um 8 Prozent zulegen. Trotz zuletzt leicht rückläufiger Eigenkapitalrenditen geht der Makler davon aus, dass die Renditen der Rückversicherer ihre Kapitalkosten weiterhin deutlich übertreffen.
Captives: Das eigene Risiko im Griff
Auch wenn die Preise in weiten Teilen des Industrieversicherungsmarktes wieder sinken, ist das Interesse an firmeneigenen Versicherern nach wie vor ungebrochen. Unternehmen schätzen die Captives als Risikomanagement-Instrument – und Gewinne werfen die Gesellschaften meist auch noch ab. Trotz widriger Rahmenbedingungen in Deutschland denken Firmen darüber nach, auch hierzulande einen eigenen Versicherer zu gründen.
Rückversicherer: Fitch und Moody’s senken Ausblick
Sinkende Preise und steigende Schäden stimmen die Ratingagenturen Fitch und Moody’s weniger optimistisch, was die Rückversicherer angeht. Beide haben ihren Ausblick für die Branche gesenkt – Moody’s von „positiv“ auf „neutral“, Fitch sogar von „neutral“ auf „sich verschlechternd“. Auch wenn die Agenturen weiterhin mit profitablen Ergebnissen rechnen, sehen sie die Zeichnungsdisziplin langsam schwinden. Im Gegensatz zu S&P erwarten sie auch, dass die Bedingungen aufweichen.
Kampf mit steigenden Naturkatastrophen-Schäden
Die Versicherungsbranche steht vor einem Wendepunkt: Laut dem neuen „Global Modeled Catastrophe Losses Report“ des Analyseunternehmens Verisk sind die jährlichen Durchschnittsschäden durch Naturkatastrophen auf 152 Mrd. Dollar (130 Mrd. Euro) geklettert. Inflation, Urbanisierung und Klimawandel verschieben das Risikoprofil deutlich hin zu stetigen, verlustreichen Frequenzschäden und weg von seltenen Extremereignissen.
HDI Global stärkt ESG-Einheit
Leute – Aktuelle Personalien Der Industrieversicherer HDI Global hat Chris Strong (Bild) zum Leiter von ESG Risk Solutions ernannt und zwei weitere Führungspositionen in dem neuen Geschäftsbereich besetzt. Anspruch ist eine Vorreiterrolle bei Deckungen für Risiken in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance (ESG). Und: Die Anwaltskanzlei Clyde ist künftig auch in Rotterdam vertreten und hat dafür die dortige Kanzlei SLA übernommen sowie Frits van der Woude angeworben. Auch Howden Re meldet personelle Veränderungen.
Nachgiebig bei Preisen, streng bei Bedingungen
Die Ratingagentur S&P rechnet mit weiter rückläufigen Preisen für Rückversicherungen in der Erneuerungsrunde zum 1. Januar 2026. Um durchschnittlich 5 Prozent wird das Prämienniveau bei kurzfristigen Verträgen wie Feuerversicherungen zurückgehen, erklärt Director Johannes Bender. Während die Rückversicherer bei den Preisen mit sich reden lassen, bleiben sie bei den Bedingungen unnachgiebig – auch wenn erste Versicherer bereits wieder nach Frequenzdeckungen verlangen.
R+V verkauft jetzt auch Autos
Und das funktioniert so: Fahrzeugbesitzer, die ihren Wagen verkaufen wollen, müssen den Fahrzeugschein des entsprechenden Autos sowie aussagekräftige Fotos auf der Internetseite der R+V hochladen und den gewünschten Verkaufspreis angeben. Autorisierte Händler der Plattform Carsale24 können das Angebot einsehen und ein Gebot abgeben. Den Wunschpreis des Verkäufers erfahren die Händler dabei nicht.
Neue Regionalklassen für Millionen Autobesitzer
Der Versichererverband GDV hat die Schadenbilanzen und Regionalklassen der 413 Kfz-Zulassungsbezirke in Deutschland neu berechnet. Das hat Veränderungen für insgesamt mehr als zehn Millionen Kfz-Haftpflichtversicherte in Deutschland zur Folge sowie für rund 4,7 Millionen Menschen mit Kaskoschutz. Das Vergleichsportal Verivox weist aus diesem Anlass auf kurios anmutende Preisunterschiede hin.









