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Rückversicherer vor perfektem Sturm

Die Rückversicherer sind in einer schwierigen Situation. Ein einziger schwerer Sturm oder ein anderes Schadenereignis könnten dafür sorgen, dass die Branche hohe Verluste einfährt und sich danach deutlich verändert, warnte Stephen Catlin vom gerade fusionierten Unternehmen XL Catlin zum Auftakt des Rückversicherertreffens in Baden-Baden. In der Folge würden manche Gesellschaften vom Markt verschwinden. Die gegenwärtige Konsolidierungswelle in der Branche berge auch Risiken. In der Vergangenheit sei ein großer Teil der Übernahmen für die Anteilseigner nicht gut ausgegangen, hieß es auf einer Veranstaltung des Rückversicherungsmaklers Guy Carpenter.

Amtrak sichert sich mit Cat Bond ab

Unternehmen sind bisher eher zögerlich, wenn es darum geht, Risiken wie Naturkatastrophengefahren an den Kapitalmarkt zu transferieren. Nachdem der New Yorker U-Bahnbetreiber MTA Katastrophenanleihen zum Schutz vor Sturmschäden ausprobiert hat, hat sich jetzt auch die US-Eisenbahngesellschaft Amtrak mit einer Versicherungsverbriefung gegen Sturmfluten, Wind- und Erdbebenrisiken abgesichert. Die Anleihe war stark überzeichnet. Die Versicherungswirtschaft bleibt bei solchen Lösungen außen vor.

Berkshire gründet Industrieversicherer in Europa

Der Industrieversicherer Berkshire Hathaway Specialty wird nach Informationen des Versicherungsmonitors künftig auch Unternehmen in Europa versichern. Die Gesellschaft gehört zu Warren Buffetts Berkshire-Gruppe. Sehr wahrscheinlich wird ein Tochterunternehmen von Deutschland aus den europäischen Markt bearbeiten. Als ersten Mitarbeiter hat die Gruppe Gregor Köhler eingestellt, bislang noch Versicherungschef des Pharmakonzerns Bayer.

Run-off: Das Ende der Mikrochirurgie

 The Long View – Der Hintergrund  Die Versicherungswirtschaft erlebt eine Konsolidierungswelle – und zwar nicht nur im aktiven Versicherungsgeschäft, sondern auch bei Run-off-Transaktionen. In den vergangenen Monaten ist das Volumen der Deals stark angestiegen, wie die am Ende des Textes enthaltene Übersichtstabelle über Run-off-Deals im Jahr 2014 und der ersten Hälfte 2015 zeigt. Das liegt daran, dass immer mehr große Versicherer mitmischen, die ihre Geschäftsmodelle überdenken und optimieren. Dabei gilt: Damit Transaktionen wie die Übernahme von Wettbewerbern oder die Abgabe von Altgeschäft einen spürbaren Unterschied machen, müssen sie groß sein.

Internationale Programme: Ferma will Reformen

Seit Jahren gibt es Compliance-Probleme bei den internationalen Versicherungsprogrammen großer Konzerne, weil einige Länder wie China, Russland und Brasilien Schadenzahlungen aus dem Ausland verbieten. Jetzt befasst sich die europäische Risikomanagervereinigung Ferma mit dem Thema. Mit einer Umfrage unter Risikomanagern und Versicherungseinkäufern aus den verschiedenen Ländern und konkreten Beispielen von Problemfällen will sich die Organisation für eine Reform der Regeln stark machen.

Industrieversicherer üben Selbstkritik

Führende Industrieversicherungsmanager übten sich beim Treffen der europäischen Risikomanagervereinigung Ferma in Venedig in Selbstkritik. Die Branche müsse innovativer, schneller und effizienter werden sowie den Kunden mehr Serviceleistungen bieten, so die Führungskräfte. Während neue Wettbewerber wie Google den Versicherern Sorgen bereiten, sehen sie das alternative Kapital, das in den Markt strömt, eher gelassen.

GDV veröffentlicht Schadenchronik für 2014

Naturkatastrophen waren 2014 für die deutsche Versicherungswirtschaft weniger kostspielig als 2013. Das geht aus dem aktuellen „Naturgefahrenreport 2015“ des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft hervor. Insgesamt kosteten Schäden aus Sturm, Hochwasser und Hagel die Branche knapp 2 Mrd. Euro. Die Versicherer wollen das Phänomen Starkregen besser verstehen und setzen dabei auf eine Kooperation mit dem Deutschen Wetterdienst.

Eine Versicherung wie ein Smartphone

Viele Versicherungseinkäufer großer Konzerne beklagen sich über die Komplexität der Deckungen für die Industrie. Cyberversicherungen sind ein Beispiel. Dabei kann eine Versicherung so einfach für die Nutzer sein wie ein Smartphone, sagte Zurich-Industriechef Thomas Hürlimann beim Treffen der europäischen Risikomanagervereinigung Ferma in Venedig. Diese Ansicht teilen allerdings nicht alle Experten. Neben der Komplexität der Policen plagen die Risikomanager auch Nachwuchssorgen.

Vertrag von Eiopa-Chef Bernardino verlängert

 Leute – Aktuelle Personalien  Gabriel Bernardino, Chef der EU-Versicherungsaufsicht Eiopa in Frankfurt, soll mindestens bis 2021 weitermachen. Das Board of Supervisors hat am Donnerstag den 2016 auslaufenden Vertrag des portugiesischen Mathematikers um fünf Jahre verlängert. Jetzt muss noch das EU-Parlament zustimmen. Bernardino ist in der Assekuranz nicht unumstritten, war aber ohne ernsthafte Konkurrenz bei den Frage nach dem künftigen Leiter der Behörde.

Munich Re und Marsh mit neuer Pharma-Police

US-Pharmaunternehmen drohen hohe Schäden aus Betriebsschließungen durch die Behörden. Herkömmliche Betriebsunterbrechungspolicen leisten in einem solchen Fall nicht. Munich Re und Marsh bieten US-Firmen jetzt mit einer neuen Police Schutz für diese Fälle. Standardmäßig beträgt die Deckung bis zu 10 Mio. Dollar, Munich Re stellt aber auch höhere Summen zur Verfügung. Es ist für die Munich Re nicht ohne Risiko, das Angebot nur mit einem einzigen Makler bereitzustellen – das könnte einigen Kunden und anderen Maklern nicht gefallen.

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