Wenning: Keine großen Nachreservierungen

Einige Ratingagenturen warnen bereits vor großem Nachreservierungsbedarf bei Versicherern, sollte die durch den Ukraine-Krieg befeuerte Inflation weiterhin so hoch bleiben. Munich Re-Chef Joachim Wenning gibt sich dagegen optimistisch. Er glaubt nicht, dass der Rückversicherer mit solchen Problemen zu kämpfen haben wird, bekräftigte er beim Versicherungsdinner der Süddeutschen Zeitung auf Schloss Bensberg. Bei Cyberrisiken sieht er die Versicherbarkeit in Gefahr – wenn der Staat nicht hilft.

Munich Re muss Kritik wegen EY einstecken

Die Munich Re hält an ihrem Abschlussprüfer Ernst & Young (EY) fest, obwohl er durch den Wirecard-Skandal stark unter Druck geraten ist. Dafür musste sich der Rückversicherer auf seiner Hauptversammlung deutliche Kritik von Aktionärsschützern anhören. Aufsichtsratschef Nikolaus von Bomhard betonte allerdings, man sehe keine Notwendigkeit, EY vorzeitig auszutauschen. Entscheidend sei ohnehin die Qualität des Prüfungsteams, das sich um die Munich Re kümmert.

Wenning: Cyber und Klima nicht vernachlässigen

Wichtige Themen wie Cybersicherheit und Klimawandel dürfen in der Politik angesichts des Ukraine-Kriegs nicht zu sehr aus dem Blickfeld geraten, warnt Munich Re-Chef Joachim Wennig in einem Interview mit dem Handelsblatt. Wenning mahnt Fortschritte bei der geforderten Poollösung für Cybergefahren an, bei der der Staat eine wichtige Rolle spielen soll. Wie stark der Krieg den Konzern belastet, wollte er nicht sagen. An der Gewinnprognose von 3,3 Mrd. Euro halten die Münchener bislang aber fest.

Ergo: Interner Run-off lohnt sich

2017 spielte die Munich Re-Tochter Ergo kurz mit der Möglichkeit, ihren Altbestand an Lebensversicherungspolicen zu verkaufen und das Neugeschäft mit einer anderen Gesellschaft zu betreiben. Eine heftige öffentliche Reaktion von Verbraucherschützern und Vertrieblern war die Folge. Ergo entschied sich für einen internen Run-off. Das war eine sehr kluge Entscheidung, berichtete Munich Re-Chef Joachim Wenning und nannte Zahlen. Für externe Kunden soll die neue Plattform in „ein, zwei Jahren“ freigeschaltet werden.

Munich Re genießt den harten Markt

Der Rückversicherer Munich Re erwartet für 2022 weiter steigende Gewinne. „Die Marktverhärtung setzt sich fort“, sagte Konzernchef Joachim Wenning. Mit den Zahlen für 2021 ist er sehr zufrieden. Trotz Belastungen durch Covid-19 und durch Naturkatastrophen verdiente der Konzern im vergangenen Jahr 2,9 Mrd. Euro, nach 1,2 Mrd. Euro im Jahr 2020, das stark durch die Pandemie getroffen war. Die Zahlen der Ergo erfreuen die Münchener Chefs besonders. Wenning nahm auch Stellung zur Ukraine-Krise, der Pipeline Nordstream 2 sowie zur Inflationsgefahr.

Wenning: Staaten brauchen Risikovorstände

Bei Versicherern und Rückversicherern haben Chief Risk Officer die Risiken des Unternehmens im Blick und sind zuständig für Präventionsmaßnahmen und die Umsetzung von Notfallplänen. Eine vergleichbare Position sollte es auch auf staatlicher Ebene geben, forderte Munich Re-Chef Joachim Wenning am Rande der UN-Klimakonferenz in Glasgow. Bisher seien die Zuständigkeiten oft verteilt auf mehrere Ministerien, was die Katastrophenvorsorge erschwere. Zudem mahnte Wenning bessere Fahrpläne der Länder zur Klimaneutralität an – und trommelte für staatlich-private Partnerschaften zur Tragung von Naturkatastrophenschäden.

Wie geht es weiter mit der Elementarversicherung?

In die Debatte um eine obligatorische Elementarschadenversicherung kommt immer mehr Bewegung. Nachdem Munich Re-Chef Joachim Wenning für ein Opt-out-Modell als Alternative zur expliziten Versicherungspflicht geworben hat, stellt HUK-Vorstand Jörg Rheinländer eine vom GDV erdachte Alternative vor: Nur extreme Ereignisse könnten verpflichtend und mit hohen Selbstbehalten abgesichert werden, zwischen sehr hohen Schäden und den niedrigen sei Raum für eine privatwirtschaftliche Lösung. Das Ifo-Institut plädiert für eine Pflichtversicherung – allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen.

Wochenspot: Hackerangriff und Rückversicherer

 Wochenspot – der Podcast  Einmal in der Woche gibt es den Versicherungsmonitor auch zum Hören. In dieser Ausgabe sprechen Kaja Adchayan und Herbert Fromme über das Ausmaß des Hackerangriffs auf die Haftpflichtkasse und die Auswirkungen des Sturmtiefs „Bernd“ auf die großen Rückversicherer.

Munich Re will Pandemie und Unwettern trotzen

Die Munich Re sieht sich nach den ersten sechs Monaten 2021 auf gutem Weg, trotz der Pandemie und der jüngsten Unwetterereignisse die Jahresziele zu erreichen. Nach einem Halbjahresergebnis von 1,7 Mrd. Euro hält der Konzern an seinem Ergebnisziel von 2,8 Mrd. Euro für das Gesamtjahr fest. Mit der Juli-Erneuerung zeigte sich Konzernchef Joachim Wenning zufrieden, ebenso wie mit der Entwicklung bei der Tochter Ergo. In der Rückversicherung im Leben- und Gesundheitsbereich spürt Munich Re allerdings weiter deutliche Belastungen durch Corona. Die Schäden durch Sturm „Bernd“ bezifferte Wenning auf einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag.

Versicherungsmonitor VMNewsQuiz Versicherungsquiz 146

VM NewsQuiz Nr. 147

Manche Testimonials sind unvergessen und so erfolgreich, dass sie auch Generationen überstehen. Der Clown der Burger-Systemgastronomie, ein bärtiger Kapitän, der uns Fischstäbchen liefert, oder ein Herr Kaiser, der freundliche Verkaufsgespräche am heimischen Wohnzimmertisch führt. Mit welchem Testimonial versucht der Versicherer Die Bayerische, bei jungen Leuten zu punkten? Diese und viele weitere Antworten erhalten Sie im VM NewsQuiz Nr. 147. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!


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Wenning: „Ich würde nichts eine Schwäche nennen“

Im zweiten Teil des Interviews mit SZ und Versicherungsmonitor spricht Munich Re-Chef Joachim Wenning über die Folgen der Pandemie für sein Unternehmen und den fortdauernden Disput über die Betriebsschließungsversicherung. Weitere Themen: die Preisentwicklung für die Rückversicherung, die Lage bei Cyber, Wennings Ansichten zu Riester – und wie die Munich Re die Abhängigkeit vom Rückversicherungs-Preiszyklus stark reduziert hat. Er erklärt, warum er keine Fusionen der großen Anbieter erwartet und wo in der Welt die Munich Re wachsen will.

Flut-Pflichtversicherung? Kein Problem

Eigentlich sind die deutschen Versicherer klar gegen eine Pflichtversicherung für Elementarschäden. Aber Munich Re-Chef Joachim Wenning stellt im Interview mit Süddeutscher Zeitung und Versicherungsmonitor klar, dass die Branche eine solche Pflicht durchaus stemmen könnte. Allerdings sei sie kein Allheilmittel – und die Branche sollte vermeiden, aktiv dafür einzutreten, sagt Wenning im ersten Teil des Interviews. Das könnte ihr sonst zum Verhängnis werden.

Munich Re fordert staatliche Cyberdeckung

Munich Re-Chef Joachim Wenning hält nicht nur Pandemien für unversicherbar – sondern auch schwere Cyberangriffe. Deshalb müsse auch hier eine Partnerschaft zwischen Staaten und Versicherern eingerichtet werden. Pandemie-Systeme sollten sofort nach der Corona-Pandemie aufgebaut werden. Ähnliche Lösungen müssten auch für Cyberangriffe gefunden werden, weil Hacker durch Viren einen weltweiten Computer-Blackout anrichten können.

US-Kältewelle kostet Munich Re halbe Milliarde

Der Wintersturm „Uri“, der im Februar die Stromversorgung in Teilen der USA zusammenbrechen ließ, wird für die Versicherer teuer. Munich Re rechnet für sich mit einer Schadenbelastung im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Das geht aus dem am heutigen Mittwoch veröffentlichten Geschäftsbericht hervor. Er zeigt auch, dass die Konzernführung um Chef Joachim Wenning in der Corona-Krise teils erhebliche Gehaltseinbußen hinnehmen musste. Allerdings gibt es auch gute Nachrichten: Die Verträge von Wenning, Rückversicherungs-Vorstand Torsten Jeworrek und Finanzchef Christoph Jurecka wurden verlängert.

Corona halbiert Munich Re-Gewinn

Die Covid-19-Pandemie hat tiefe Spuren in den Zahlen des Rückversicherers Munich Re hinterlassen. Der Gewinn fiel im vergangenen Jahr mit 1,2 Mrd. Euro um rund 55 Prozent niedriger aus als 2019. Im Vergleich zum Konkurrenten Swiss Re stehen die Münchener aber noch gut da. Munich Re-Chef Joachim Wenning erwartet im laufenden Jahr nur noch moderate Pandemie-Schäden und zeigt sich optimistisch, dass der Rückversicherer 2021 wieder an das Vor-Corona-Niveau anknüpfen kann.

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