Archiv ‘Baden-Baden’

Moody’s: Höhere Renditen sind nicht illegitim

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Die Rückversicherer verdienen so gut wie lange nicht mehr. Das weckt Begehrlichkeiten aufseiten von Maklern und Erstversicherern. Christian Badorff, Vice President EMEA Insurance Ratings bei Moody’s, hält die höheren Eigenkapitalrenditen der Rückversicherer für gerechtfertigt, zumal auch ihre Kapitalkosten höher liegen als die der Erstversicherer. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor spricht er zudem über die Freude der Rückversicherer am Specialty-Geschäft und die problematische Kfz-Versicherung.

BaFin schaut auf Rückversicherungsverträge

Rückversicherung ist ein wichtiges Risikomanagement-Instrument für Erstversicherer, um die Solvenzkapitalanforderungen zu verringern. Auch wenn sie dank des weicheren Marktes inzwischen wieder leichter die benötigten Deckungen bekommen, sollten die Gesellschaften bei der Solvenzberechnung nicht mit zu optimistischen Erwartungen kalkulieren, was die Fortführung der Verträge angeht, mahnt BaFin-Experte Thorsten Arhold an. Die Behörde hat das Thema seit der Pleite des Insurtechs Element offenbar genauer im Blick. 

Baden-Baden: Versicherer gehen in die Zweikämpfe

Die Rückversicherer zeigen sich bei den Vertragsverhandlungen mit den Erstversicherern in Baden-Baden wieder freigiebiger. Anders als in früheren Erneuerungsrunden würden die Wünsche der Kunden nicht mehr ignoriert, erzählte Markus Eich von der Barmenia Gothaer bei einer Diskussionsrunde. „Man kann jetzt wieder in die Zweikämpfe reingehen und den Ball spielen“, sagte er. Die Rückversicherer sind aber nicht bei jeder Form der Aggregatdeckungen bereit, mitzuspielen.

Kfz: Land in Sicht

Die Kfz-Versicherer werden 2025 und auch 2026 wieder versicherungstechnische Gewinne machen, glaubt die Hannover Rück-Tochter E+S Rück. In diesem Jahr hat ihnen dabei allerdings eine unterdurchschnittliche Schadenentwicklung geholfen. Entscheidend ist auch, dass die Anbieter die Preise weiter erhöhen: 5 bis 6 Prozent müssen es schon sein, um die Schadeninflation auszugleichen, glaubt Kfz-Experte Stefan Schmuttermair. Er rechnet mittelfristig mit einer Konsolidierung unter den Anbietern.

Rückversicherertreffen: Protest auf dem Augustaplatz

Orangener Rauch, blockierte Eingänge und ein giftgrün gefärbter Brunnen auf dem Augustaplatz: Mehrere Klimaschutzgruppen haben erneut beim Rückversicherertreffen in Baden-Baden protestiert. Im Mittelpunkt ihrer Kritik stand vor allem die Munich Re und ihre Entscheidung, sich aus mehreren internationalen Klimaschutz-Initiativen zurückzuziehen. Die Branche präsentiere sich als nachhaltig, befeuere aber den Klimawandel, so der Vorwurf.

Aon: Rückversicherung am Wendepunkt

Nach Jahren hoher Preise schlägt das Pendel in der Rückversicherung nun in die andere Richtung aus, berichtete der Großmakler Aon beim Branchentreffen in Baden-Baden. „Die Preissetzungsmacht der Rückversicherungsmärkte neigt sich dem Ende entgegen“, sagte Jan-Oliver Thofern, Chef des Rückversicherungsgeschäft bei Aon Deutschland. Erstversicherer sollten die Phase nutzen, um sich mit Kapazität einzudecken, auch im Hinblick auf eine mögliche staatliche Lösung bei Elementardeckungen.

Mord in Baden-Baden

 Lektüre  Zu Beginn des Treffens in Baden-Baden wird ein Rückversicherungsmakler umgebracht, es gibt sogar noch einen zweiten Mord. Dahinter steckt die heftige Konkurrenz um ein lukratives Geschäft, aber auch enttäuschte persönliche Beziehungen und Freundschaften spielen eine Rolle. Der frühere Rückversicherungsmanager Eduard Fels hat seinen zweiten Kriminalroman veröffentlicht, der in Baden-Baden spielt und nicht mit saftigen Einzelheiten aus dem Alltag der Branche spart.

Kommen die Frequenzdeckungen wieder?  

Der Druck auf die Rückversicherer steigt, wieder Deckungen gegen Schäden mit größerer Häufigkeit anzubieten. Hannover Rück-Chef Clemens Jungsthöfel hält das für einen Irrweg. Es könne keine Lösung sein, diese Schäden wieder zu den Rückversicherern zu transferieren, sagte er beim Auftakt des Branchentreffens in Baden-Baden. Guy Carpenter-Europachef Laurent Rousseau forderte ein besseres Gleichgewicht im Verhältnis zwischen Erst- und Rückversicherern. Zurzeit verdienten die Rückversicherer zu viel.  

Geordnete Erneuerung in Baden-Baden

Was die Woche bringt

An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Rückversicherertreffen in Baden-Baden und die MCC-Konferenz „Insurance Today and Tomorrow“ in Frankfurt

Peak Re: Wir können den Bedarf nicht negieren

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Frequenzdeckungen, mit denen sich Erstversicherer vor kleineren, häufig auftretenden Naturkatastrophenschäden schützen, sind bei Rückversicherern unbeliebt geworden. Der Bedarf ist aber nach wie vor da, glaubt Karlheinz Render, der beim asiatischen Rückversicherer Peak Re für den deutschen Markt zuständig ist. Das Unternehmen bietet die Deckungen grundsätzlich noch an. „Es ist alles eine Frage der Konstruktion“, sagt Render. Er erwartet eine geordnete Erneuerung, Sorgen bereitet ihm allerdings die Kfz-Sparte.

Swiss Re: Wachstum durch Kernenergie

Der Rückversicherer Swiss Re sieht Wachstumschancen bei der Versicherung von Energieprojekten. Dabei geht es aber nicht nur um erneuerbare Energien wie Windräder und Solarparks, sondern auch um Risiken aus Atomenergie. Die Nuklearkapazitäten steigen, auch durch den Energiehunger von Datenzentren. Obwohl in vielen Ländern der Staat für Großschäden durch Kernenergie haftet, sieht Swiss-Re-Experte Jimmy Keime auch Betätigungsfelder für die private Versicherungsbranche.

Startschuss für Baden-Baden

Was die Woche bringt

An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Erste Veranstaltungen im Vorfeld von Baden-Baden, ein Pressegespräch der Barmenia Gothaer zur künftigen Strategie und der Trans Ver Day des GDV.

Swiss Re: Prävention macht Risiken versicherbar

 Exklusiv  Der Rückversicherungsmarkt ist weniger angespannt als noch vor einigen Jahren. Das weckt bei vielen Erstversicherern die Hoffnung, dass die Rückversicherer wieder vermehrt Frequenzschäden übernehmen, aus denen sie sich zuvor weitgehend zurückgezogen haben. Für hochfrequente Risiken ist Versicherung allein nicht das richtige Instrument, sagt Leopoldo Camara, Head P&C Re Northern, Central and Eastern Europe bei der Swiss Re, im Interview. Erst Prävention mache diese Gefahren versicherbar.

Wochenspot: Neues aus Baden-Baden

 Wochenspot – der Podcast  Regelmäßig gibt es den Versicherungsmonitor auch zum Hören. In dieser Ausgabe des Wochenspots diskutieren Redakteurin Nina Nöthling (links) und Chefredakteurin Friederike Krieger über das Rückversicherertreffen in Baden-Baden, warum das Zusammenkommen so wichtig ist und was dieses Jahr anders war als sonst.

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