Auf dem deutschen Arbeitsmarkt gibt es nach Meinung des Ökonomen Markus Brunnermeier zu viele Fachleute und zu wenige Generalisten. Das macht die Arbeitskräfte unflexibel, kritisiert er. Die verschiedenen Ausbildungswege im Finanz- und Versicherungsbereich nennt er dabei als Negativbeispiel. Diese Kritik lässt der Bildungsverband der Versicherungswirtschaft nicht auf sich sitzen. Gerade wegen des zunehmenden Einsatzes der künstlichen Intelligenz seien spezialisierte Fachkräfte immer wichtiger.
Archiv ‘BWV’
Immer weiter mit der Weiterbildung
Die Versicherer ermöglichen ihren Mitarbeitenden seit einigen Jahren immer mehr Weiterbildungen – und die nehmen die Angebote immer zahlreicher an. Das zeigt die aktuelle Weiterbildungsumfrage des Bildungsverbands der Versicherungswirtschaft (BWV) und des Arbeitgeberverbands der Versicherungsunternehmen (AGV). Während die Unternehmen die Angebote zwar von den Interessen der Mitarbeitenden abhängig machen wollen, sind letztlich doch vor allem wirtschaftliche Faktoren entscheidend.
Die schwierige Suche nach Auszubildenden
Versicherer haben laut einer aktuellen Umfrage nach wie vor Probleme, alle Stellen für Auszubildende und dual Studierende zu besetzen. Als Hauptgründe für die Schwierigkeiten nennen die Unternehmen die unzureichende Eignung der Bewerberinnen und Bewerber sowie die unzureichende Qualität der Bewerbungsunterlagen. Ist der Nachwuchs einmal gewonnen, schafft er in den allermeisten Fällen die Abschlussprüfung. 82 Prozent der erfolgreichen Absolventen werden übernommen, die meisten unbefristet.
Cyber: Wo es bei der Platzierung hapert
Der Cyberversicherungsmarkt hat sich in den vergangenen zwei Jahren merklich entspannt. Die Platzierung von Cyberrisiken kann dennoch eine Herausforderung werden, berichtete Andreas Frick, Senior Cyber Specialist beim Makler Howden Hendricks, bei einer Veranstaltung. Während kleine Unternehmen mit den IT-Anforderungen der Versicherer hadern, müssen Großunternehmen immer noch um Kapazitäten kämpfen.
Noch anziehend für junge Leute?
Der Arbeitskräftemangel macht sich längst nicht mehr nur bei Fachkräften und Spezialisten bemerkbar. Auch die Besetzung von Ausbildungsplätzen und Plätzen in dualen Studiengängen ist für die Versicherer deutlich schwieriger geworden. Bekannte Namen ziehen offenbar immer noch, daneben müssen die Unternehmen kreativ werden. Influencer auf Social Media sollen genauso beim Recruiting helfen wie der Rundgang durch die Büros mit den Eltern.
Zurich mit neuer CIO
Leute – Aktuelle Personalien Die Zurich Gruppe Deutschland hat ab nächstem Jahr mit Tatjana Helbing eine neue Chief Investment Officer (CIO). Sie löst Lutz Honstetter ab, der das Unternehmen bereits im September verlassen hat. Außerdem: Der Spezialversicherer Hiscox ernennt Simon Fölting zum neuen Leiter der Kölner Niederlassung, und Howden Schweiz bekommt einen neuen CEO Reinsurance. Auch in Österreich bei der Ergo, dem Bund der Versicherten sowie dem Berufsbildungswerk der Versicherungswirtschaft gibt es personelle Neuigkeiten.
Friday: Mehr Aufgaben für Baldus, Steinkühler geht
Leute – Aktuelle Personalien Beim Digitalversicherer Friday gibt es Veränderungen in der Führungsriege: Der für die Entwicklung neuer Produkte und neuer Märkte zuständige Simon Baldus (Bild) wird zusätzlich Chief Product Officer. Finanzchef Dominik Steinkühler, erst seit vergangenem Sommer an Bord, verlässt das Berliner Unternehmen Ende November wieder. Außerdem: Aon hat eine neue Head of Automotive, das Berufsbildungswerk der Deutschen Versicherungswirtschaft einen neu zusammengesetzten Vorstand und die Ergo Leben eine neue Vorständin.
Kein Einbruch bei der Ausbildung
Versicherer haben ihre Ausbildungsaktivitäten trotz der Pandemie im vergangenen Jahr nur marginal zurückgefahren. Aber die Organisation hat sich deutlich verändert, auch bei Auszubildenden und dualen Studierenden spielte das Thema Homeoffice eine große Rolle. An der hybriden Ausbildung, also der Verknüpfung von Arbeit daheim und im Unternehmen, haben viele Betriebe Gefallen gefunden und wollen dies künftig weiter anbieten, so das Ergebnis einer Umfrage des Arbeitgeberverbandes und des Berufsbildungswerkes der Branche.







