Weil Insurtechs bei der Verbreitung von Innovationen in der Versicherungswirtschaft helfen, wären mehr Gründungen wünschenswert, Deutschland hinkt hier anderen Ländern hinterher. Das sagte Torsten Oletzky von der Technischen Hochschule Köln auf einer Veranstaltung des Versichererverbands GDV in Berlin. Er warb unter anderem für eine Verbesserung des Zugangs zu Risikokapital und die Stärkung des Unternehmertums. Im Bereich künstliche Intelligenz warnte er davor, das Feld durch eine zu vorsichtige Regulierung den USA zu überlassen.
Archiv ‘Insurtechs’
Neodigital: Skepsis verhinderte Insurtech-Revolution
Exklusiv Seit fast zehn Jahren wartet die Branche auf die großangekündigte Disruption durch Start-ups. Aktuell sieht es eher danach aus, als wäre die Insurtech-Revolution gescheitert, denn es gibt immer weniger junge Unternehmen im Versicherungsbereich. Mit schuld daran ist die Zurückhaltung der Deutschen gegenüber digitalen Neuerungen, meint Stephen Voss, Vorstand beim Digitalversicherer Neodigital. Das Ende der Insurtechs sieht er aber deswegen nicht gekommen.
Harte Zeiten für Insurtechs: Ist der Hype vorbei?
Digitaler Dienstag Insolvenzen und negative Berichterstattung über Insurtechs häufen sich. Es stimmt, dass das Geld der Investoren nicht mehr so locker sitzt, aber das ist nicht das eigentliche Problem. Die Start-ups wollten über Skaleneffekte eine überdurchschnittliche Marge erzielen, doch viele brachten die nötigen Grundvoraussetzungen dazu nicht mit. Ich bin aber weiterhin überzeugt, dass es erfolgreiche Insurtechs geben kann.
Görg: Augen auf beim Steuerrecht!
Deutschland ist kein Start-up-Land, betonte Werner Görg, Aufsichtsratsvorsitzender und ehemaliger Vorstandschef der Gothaer, auf der Insurtech-Messe InsureNXT. Das macht er unter anderem an Regelungen im deutschen Steuerrecht fest. Sie können den durch Geldgeber gestützten Aufbau von Unternehmen massiv behindern. Viele Gründer hätten die Probleme, die ihnen drohen, im Vorfeld überhaupt nicht auf dem Zettel, glaubt er.
Oletzky: Nicht alles selbst bauen
Die rasanten Fortschritte bei der künstlichen Intelligenz bieten Versicherern viele neue Möglichkeiten. Um sie zu nutzen, sollten Versicherer auf Partnerschaften mit großen Technologieanbietern und Insurtechs setzen statt auf Eigenentwicklungen, rät Torsten Oletzky, Professor an der Technischen Hochschule Köln, bei der Insurtech-Messe InsureNXT in Köln. Angesichts des Fachkräftemangels wird es den Gesellschaften nicht gelingen, genügend IT-Mitarbeiter zu finden, um solche Projekte selbst zu stemmen. Es hapert aber noch an vielen weiteren Stellschrauben.
Kurze Woche für Insurtech-Fans
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: die Insurtech-Messe InsureNXT in Köln, der Assekurata-Marktausblick auf die private Krankenversicherung, die Deutsche Aktuarvereinigung zum Thema Nachhaltigkeit und die offizielle Amtsübergabe des Versicherungsombudsmanns Wilhelm Schluckebier an Sibylle Kessal-Wulf
Viele Insurtechs, wenig Profiteure
In den vergangenen zehn Jahren gab es in Deutschland eine Gründungswelle von Insurtechs. Doch je mehr Start-ups auf den Markt kamen, desto größer wurde die Konkurrenz untereinander. Die Folge: Es gibt nur wenige Profiteure unter den Start-ups, schreibt das Rostocker Unternehmen Hepster in einem Überblick zur Entwicklung der Insurtech-Branche. Heute agieren die meisten Neugründungen als Dienstleister und bieten ihr digitales Know-how etablierten Versicherern an.
Kann Deutschland digital?
Digitaler Dienstag „Insurtech-Deals: Deutschland nur noch Vierter“ so lautete eine Schlagzeile im Versicherungsmonitor zum Beginn dieses Monats. Eine Studie des französischen Analysehauses Astorya hatte ergeben, dass Deutschland bei den Finanzierungen digitaler Versicherungs-Start-ups immer weiter hinter Großbritannien, Frankreich und Spanien zurückfällt, Länder deren Volkswirtschaften deutlich kleiner sind als die deutsche. Auf den ersten Blick ist dies keine schöne Nachricht. Sollte sie uns beunruhigen? Ja, das sollte sie!
Insurtech-Deals: Deutschland nur noch Vierter
Das Geld sitzt nicht mehr so locker bei Investoren, wenn es darum geht, europäische Insurtechs zu unterstützen. Laut einer aktuellen Untersuchung des Analysehauses Astorya sind die Zahl der Deals und die Höhe der Finanzierungen im vergangenen Jahr drastisch eingebrochen. Deutschland rutscht hinter Großbritannien, Frankreich und Spanien auf Platz vier bei den Abschlüssen. Eine Krise des Insurtech-Marktes will Astorya jedoch nicht sehen.
Investitionen: Fintechs verlieren, Insurtechs gewinnen
Risikokapitalgeber haben im vergangenen Jahr insgesamt deutlich weniger Geld in Fintechs investiert. Anders sieht es aus bei den Insurtechs. Sie konnten mehr Geld einsammeln als im Vorjahr. Das geht aus einer Erhebung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG und des Datenanalysten Pitchbook hervor. Fintechs haben demnach das geringste Volumen seit 2017 erhalten. Neben den Investitionen in Insurtechs sind auch die in die „Proptechs“ genannten Start-ups der Immobilienbranche gestiegen.
Element: Finanzierungsrunde in trockenen Tüchern?
Exklusiv Obwohl Element nach eigenen Angaben eine neue Finanzierungsrunde so gut wie abgeschlossen hat, hält sich das Insurtech bei Details bedeckt. Allerdings muss sich das Berliner Unternehmen beeilen, die endgültige Summe zu veröffentlichen, denn die Finanzaufsicht BaFin macht Druck. Ohne frisches Geld steht Elements Überleben als Versicherer auf der Kippe.
Wochenspot: Wie geht es weiter mit den Insurtechs?
Wochenspot – der Podcast Regelmäßig gibt es den Versicherungsmonitor auch zum Hören. In dieser Ausgabe sprechen Redakteurin Katrin Berkenkopf und Redakteur Christian Bellmann über Insurtechs und ihre Schwierigkeiten, frisches Geld zu bekommen. In Deutschland sind dazu die regulatorischen Anforderungen besonders hoch. In der Start-up-Hochburg Israel haben Insurtechs neben den gestiegenen Zinsen noch ganz andere Probleme.
Israels Insurtechs: Zwischen Krieg und Finanzsorgen
Nicht nur in Europa ist die Situation für Insurtechs derzeit angespannt. Auch die israelischen Start-ups im Versicherungsbereich leiden unter schwierigen Finanzierungsbedingungen infolge des Zinsanstiegs, berichtete Kobi Bendelak, Chef der Start-up-Initiative „Insurtech Israel“, am Rande einer Veranstaltung des Insurlab Germany in Köln. Besonders schwer haben es Gründungen in der Early-Stage-Phase. Die vor allem in der Tech-Hochburg Tel Aviv (Bild) ansässigen Insurtechs sind außerdem gefordert, den Auswirkungen des Krieges gegen die Hamas bestmöglich zu trotzen.
Oletzky: BaFin verhindert Insurtech-Gründungen
Die Zahl der Insurtechs, die neu in den deutschen Markt kommen, ist so niedrig wie nie. Torsten Oletzky, früherer Ergo-Chef und heute Professor an der Technischen Hochschule Köln, hat wenig Zuversicht, dass sich das bald ändert. Selbst wenn sich die Finanzierungsbedingungen wieder verbessern, wird in den kommenden fünf Jahren wohl kein Start-up eine Versicherungslizenz beantragen, prognostizierte er auf dem SZ-Versicherungstag. Die verschärften Anforderungen, die die Finanzaufsicht BaFin seit 2021 an Insurtechs stellt, seien der „Todesstoß für Neugründungen“.
Oletzky: „Ich rate dazu, Insurtechs ernst zu nehmen“
Insurtechs sind nicht tot, meint Torsten Oletzky, ehemaliger Ergo-Chef und heute Professor an der Technischen Hochschule Köln. Sie sollten Lösungen für Kunden produzieren und nicht vor allem Stories für Investoren. Oletzky sprach beim jüngsten Breakfast Briefing, der Kurzkonferenz des Versicherungsmonitors. Dabei ging es auch um Wefox, die Rolle der BaFin bei Start-ups und die Probleme traditioneller Vertriebsformen, vor allem mit dem Nachwuchs. Oletzkys Vortrag inklusive der anschließenden Diskussion zeigen wir im Video.














