Archiv ‘Kalifornien’

A.M. Best: Keine neue Klasse an Rückversicherern

Dem lange angekündigten Rückversicherungs-Start-up Mereo war es Mitte Februar 2025 gelungen, mehr als 700 Mio. Dollar (642 Mio. Euro) einzuwerben, um den Geschäftsbetrieb starten zu können. Trotz dieses Erfolgs hält es die Ratingagentur A.M. Best für unwahrscheinlich, dass der Rückversicherungsmarkt eine neue Klasse an Jungunternehmen sehen wird. Denn das Geld der Investoren sitzt nicht mehr so locker wie früher. Dennoch gibt es lohnende Nischen – auch in Sparten, in denen man das nicht unbedingt vermutet.

Scor erholt sich langsam

Der französische Rückversicherer Scor hat im vergangenen Geschäftsjahr massiv unter den Nachreservierungen in der Lebens- und Krankenrückversicherung gelitten. Zwar konnte der Konzern für das vierte Quartal einen Gewinn von 233 Mio. Euro ausweisen, das Ergebnis für das Gesamtjahr 2024 sank jedoch drastisch von 812 Mio. Euro im Vorjahr auf 4 Mio. Euro. Scor-Chef Thierry Léger zeigte sich dennoch zuversichtlich. „Wir haben die negativen Auswirkungen der Nachreservierungen in dem Segment Leben und Kranken verkraftet“, sagte er bei der Präsentation der Quartalszahlen.

USA: Fair-Plan ist auf Notfinanzierung angewiesen

Der kalifornische Fair-Plan scheint nach den immensen Schäden durch die Waldbrände in Los Angeles im Januar an seine finanziellen Grenzen gestoßen zu sein. Der Versicherungsaufseher des Bundesstaates Ricardo Lara hat dem staatlichen Versicherungsprogramm einen Antrag bewilligt, in dem der Fair-Plan rund 1 Mrd. Dollar (960 Mio. Euro) von seinen privaten Mitgliedsunternehmen fordert. Unterdessen hat sich Lara in einer Stellungnahme für die langfristige Versicherbarkeit in der Region stark gemacht.

L.A.-Brände werden teuer für Hannover Rück

Die Hannover Rück hat 2024 nach vorläufigen Zahlen 2,3 Mrd. Euro verdient und ihr Gewinnziel damit erreicht. Im laufenden Jahr soll es noch einmal mehr werden – trotz hoher Schäden durch die Waldbrände in Kalifornien von bis zu 700 Mio. Euro. Mit der Januar-Erneuerung in der Schadenrückversicherung zeigte sich Vorstandschef Jean-Jacques Henchoz trotz eines Preisrückgangs zufrieden. Das Prämienvolumen legte um 7,6 Prozent zu.

US-Feuer: Wiederaufbau mit Versicherern und Spenden

 Exklusiv  Die Brände rund um Los Angeles sind endlich eingedämmt. Nun beginnen die Aufräumarbeiten. Sie dürften, ebenso wie die Löscharbeiten, aufwendig und schwierig werden. Das Schadenausmaß ist für Versicherer noch nicht abzusehen, ausgezahlt wurden bisher etwas mehr als 4 Mrd. Dollar (3,9 Mrd. Euro). Klar ist aber bereits, dass Schadenzahlungen allein nicht reichen werden, Spenden sind nötig. Daran beteiligen sich auch die Versicherer.

A.M. Best: 2025 für Rückversicherer ausschlaggebend

Trotz hoher Naturkatastrophenschäden im Vorfeld und Sorgen um die Verfügbarkeit von Kapazitäten ist die Erneuerungsrunde in der Rückversicherung zum 1. Januar 2025 erstaunlich geordnet abgelaufen. Noch nicht mal in der von hoher Schadeninflation geplagten Haftpflichtrückversicherung gab es Kapazitätsengpässe, berichtet die Ratingagentur A.M. Best. Mit der Ruhe kann es aber angesichts der Brände in Kalifornien und des Nachreservierungsbedarfs in der Haftpflicht schnell vorbei sein.

Wenning: Ende der Fahnenstange nicht erreicht

Hohe Brandschäden in den USA, sinkende Rückversicherungspreise, geopolitische Unsicherheiten – Rückversicherer sehen sich zahlreichen Herausforderungen gegenüber. Die Munich Re will dennoch beim Gewinn kräftig zulegen. Mit den 6 Mrd. Euro, die sich der Konzern für 2025 vorgenommen hat, sei das Ende der Fahnenstange nicht erreicht, sagte Chef Joachim Wenning (Bild). Wachstum soll vor allem das Geschäft mit Spezialrisiken bringen. Negative Einflüsse für das Rückversicherungsgeschäft durch US-Präsident Donald Trump befürchtet er nicht.

Banken: Versicherte Brandschäden bei 30 Mrd. Dollar

Die Brände, die weite Teile von Los Angeles verwüstet haben und immer noch nicht unter Kontrolle sind, könnten der Versicherungswirtschaft Schäden von bis zu 30 Mrd. Dollar bescheren, erwarten Analysten der US-Großbanken Wells Fargo und Goldman Sachs. Die Bank JP Morgan hatte in der vergangenen Woche noch von 20 Mrd. Dollar gesprochen. In Kalifornien arbeitet man derweil an Unterstützungsmaßnahmen für das Auffangsystem Fair Plan, auf das eine hohe Schadenlast zukommen dürfte.

Rekordschäden durch Waldbrände in Los Angeles

Seit Dienstag weiten sich mehrere Waldbrände in der Region um Los Angeles aus. Erste Schätzungen gehen von bis zu 13 Mrd. Dollar (12,6 Mrd. Euro) an versicherten Schäden aus. Dabei dürften die wirtschaftlichen Schäden noch einmal um ein Vielfaches höher liegen. Dass die Feuer zu diesen Rekordsummen führen, liegt auch daran, dass besonders viele sehr wertvolle Gebäude betroffen sind.

Versicherungskrise in Kalifornien spitzt sich zu

Mehr als 350.000 Kalifornier zahlen bald ein Drittel mehr für ihre Gebäudeversicherung. Nach Medienberichten hat die Versicherungsaufsicht einen entsprechenden Antrag des Anbieters Allstate abgesegnet. Weitere 17.000 Kunden von Liberty Mutual müssen sich einen neuen Versicherer suchen. Im September will die Versicherungsaufsicht über neue Regeln diskutieren, um die Krise infolge der hohen Schäden durch Waldbrände einzudämmen.

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