Meinung am Mittwoch Den Lebensversicherern geht es angesichts der Niedrigzinsen immer schlechter. Die Kapitalanforderungen nach Solvency II bilden dies aber nur unzureichend ab. Die neuen Regeln ignorieren nicht nur Risiken aus Staatsanleihen. Auch die Ultimate Forward Rate (UFR) – der langfristige risikolose Zinssatz, mit dem die Lebensversicherer ihre Rückstellungen kalkulieren – ist unrealistisch hoch angesetzt. Die Neuberechnung der UFR, auf die die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa drängt, wird daran auch nicht viel ändern. Stattdessen ist eine neue Wirtschaftspolitik nötig. … Lesen Sie mehr ›
Archiv ‘Kapitalanlage’
S&P: Kaum Handlungsspielraum für Rückversicherer
Weil die Rückversicherer sehr großen Wert auf eine vorsichtige Kapitalanlagepolitik legen, bleiben ihnen kaum Möglichkeiten, im derzeitigen Niedrigzinsumfeld höhere Renditen zu erwirtschaften. Zu diesem Ergebnis kommt die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P). Sie geht davon aus, dass sich die Kapitalanlage der Unternehmen in den nächsten Jahren nur minimal ändern wird. Die Rückversicherer werden allenfalls ihren Bestand an Anleihen mit einem Rating von BBB weiter ausbauen. … Lesen Sie mehr ›
Schutzgeld ist nicht nachhaltig
Herbert Frommes Kolumne Die börsennotierten Versicherer und Rückversicherer haben inzwischen ihre Zahlen für die ersten sechs Monate des Jahres 2016 vorgelegt. Ob Munich Re, Zurich oder Talanx – bei der Mehrzahl der Gesellschaften fielen die Halbjahresergebnisse besser aus, als von Analysten und anderen Marktbeobachtern erwartet. Doch ein genauer Blick auf die Zahlen zeigt, dass die durch das Zinstief generierten Bewertungsreserven und die Auflösung von Schadenreserven eine sehr große Rolle spielten. Die Versicherungschefs wollen mit möglichst guten Zahlen Anleger gewogen halten, die Versicherungsaktien fallen seit Monaten. Nachhaltig sind solche Ergebnisse nicht. … Lesen Sie mehr ›
Fitch: Lebensversicherer verkraften Garantien und ZZR
Die deutschen Lebensversicherer haben viele langlaufende Verträge mit Garantien im Bestand. Weil die Laufzeit der festverzinsten Kapitalanlagen der Branche im Schnitt sechs Jahre kürzer ist als die der Policen, ist das Reinvestitionsrisiko in der derzeitigen Niedrigzinsphase für sie besonders hoch. Die Ratingagentur Fitch sieht den durchschnittlichen Anbieter dennoch in der Lage, nicht nur den Verpflichtungen gegenüber seinen Kunden nachzukommen, sondern auch die Mittel für die Zinszusatzreserve (ZZR) zu stemmen. … Lesen Sie mehr ›
Schick: Klimarisiko bei Kapitalanlage ernst nehmen
Der Grünen-Finanzexperte Gerhard Schick macht sich für eine klimaneutrale Anlagepolitik der Versicherungswirtschaft stark und fordert von den Unternehmen mehr Transparenz über ihre Anlageentscheidungen. Eine besondere Verantwortung kommt aus seiner Sicht den öffentlichen Versicherern zu, da sie dem Gemeinwohl verpflichtet seien. Bisher hätten sie sich dem Thema Klimarisiken in der Kapitalanlage nicht ausreichend gestellt, so Schicks Fazit nach einer Befragung der elf öffentlichen Versicherungsgruppen zu ihrer Anlagepolitik. … Lesen Sie mehr ›
S&P: Versicherer scheuen höhere Risiken
Die niedrigen Zinsen setzen die Versicherer zunehmend unter Druck. Die Befürchtungen einiger Experten, dass die Gesellschaften zu einer riskanteren Kapitalanlage übergehen könnten, haben sich bisher allerdings nicht bewahrheitet. Laut einer Analyse der Ratingagentur Standard & Poor’s haben sich die Anlageschwerpunkte westeuropäischer Versicherer in den vergangenen fünf Jahren kaum verändert. Stattdessen setzen die Unternehmen auf veränderte Produkte. … Lesen Sie mehr ›
Versicherer sollen Staatenrisiken berücksichtigen
Die europäische Staatsschuldenkrise hat gezeigt, dass es auch bei Staatsanleihen Kredit- und Ausfallrisiken gibt. Die neuen Eigenkapitalregeln Solvency II berücksichtigen diese Gefahren in der Standardformel allerdings kaum. Dennoch sollten sich die Versicherer mit den Risiken intensiv auseinandersetzen, mahnt die Finanzaufsicht BaFin. Ob zusätzlicher Vorsorgebedarf besteht, sollen die Unternehmen bei ihrer eigenen Risikobewertung in der Säule II von Solvency II ermitteln. Zudem sollen sie Obergrenzen für Investitionen in Staatsanleihen festlegen und sich bei der Kreditrisikobewertung nicht allein auf die Urteile von Ratingagenturen verlassen. … Lesen Sie mehr ›
Schaden- und Unfallversicherer bleiben gefordert
Meinung am Mittwoch Das Referendum in Großbritannien und die erweiterte lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank haben die Suche nach festverzinslichen Kapitalanlagemöglichkeiten mit ansprechendem Risiko-Ertrags-Profil nicht einfacher gemacht. Die Kapitalanlagerenditen der Versicherer bleiben unter Druck. Umso wichtiger ist nachhaltig ertragreiches Underwriting in der Schaden- und Unfallversicherung. Hier lassen sich durchaus Erfolge verzeichnen, vor allem in den Problemsparten vergangener Jahre. Die Bereitschaft zu intensiverem Preiswettbewerb dürfte in den nächsten Jahren eher niedrig bleiben. … Lesen Sie mehr ›
Fibur: Kinderarbeit ist Ausschlusskriterium
Das 2010 gegründete Start-up Fibur mit Sitz in Münster und Berlin bietet ausschließlich Altersvorsorgeprodukte von Gesellschaften an, die bei der Anlagepolitik bestimmte Kriterien einhalten. Der Gründer Ben Urbanke spricht im Interview mit dem Versicherungsmonitor darüber, welche Versicherer diese Maßgaben erfüllen und wie die Renditechancen nachhaltiger Investments aussehen. … Lesen Sie mehr ›
Viel Bewegung in der Lebensversicherung
Meinung am Mittwoch „Lower for longer“ ist wohl das Zinsszenario, auf das sich die Branche einzustellen hat. Diese Prognose treibt vielfältige Veränderungen voran, bei Produkten, Kapitalanlagen, Kosten- und Unternehmensstrukturen und den gesetzlichen Rahmenbedingungen. Viele Versicherer verabschieden sich von klassischen Lebenspolicen. Die Zinszusatzreserve bewirkt fast schon zu schnell eine Absenkung der Bestandsgarantien in den nächsten 4 bis 5 Jahren Richtung heutiger Neugeschäftsgarantie-Niveaus. Der Höchstrechnungszins sinkt früher als es manchem Branchenvertreter recht ist. Unmittelbare Entlastung bringt diese Maßnahme jedoch kaum. … Lesen Sie mehr ›
Anlagedruck im Zinsvakuum
Die Zinsen ganz unten, hohe Garantien im Bestand. Die Assekuranz ächzt unter der Last, vor allem die Lebensversicherer. Es könnte noch schlimmer werden: Die anhaltenden Probleme nagen an der Krisenfestigkeit der Gesellschaften, sagte Provinzial Rheinland-Vorstand Volker Heinke auf einer SZ-Fachkonferenz in München. Die Gesellschaften versuchen, ihre Kapitalanlagen auf Kurs zu bringen. Eine Option sind Investitionen in die öffentliche Infrastruktur. Doch noch scheuen die Versicherer die Geldanlage in Gasnetze und Autobahnen. … Lesen Sie mehr ›
Eiopa will Solvency II-Zinssatz senken
Versicherer müssen unter den neuen Eigenkapitalregeln Solvency II bisher bei der Berechnung von Rückstellungen für besonders lang laufende Verträge mit einem Zielzins von 4,2 Prozent kalkulieren. Viele Experten hatten diese Vorgaben angesichts der Niedrigzinsen als unrealistisch hoch kritisiert. Jetzt hat die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa die Berechnungsmethodik für die sogenannte Ultimate Forward Rate überarbeitet und schlägt einen neuen Wert von 3,7 Prozent vor. Das würde die Rückstellungen der Versicherer in die Höhe treiben. … Lesen Sie mehr ›
Kapitalanlage und Telematik
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Kapitalanlagetag der Süddeutschen Zeitung, Bilanz-Pressekonferenz der HUK-Coburg und Wissenschafttagung des Bunds der Versicherten. … Lesen Sie mehr ›
Aufseher: Niedrigzins bedroht Finanzsystem
Die Versicherungsaufsicht Eiopa, die Bankenaufsicht Eba und die Wertpapieraufsicht Esma sehen im Niedrigzinsumfeld nach wie vor die Hauptgefahr für die Stabilität des europäischen Finanzsystems. Die niedrigen Zinsen drücken auf die Profitabilität von Banken, Versicherern und Investmentfonds. Die Finanzdienstleister reagieren mit Kostensenkungen und neuen Geschäftsmodellen auf diese Herausforderung. Das mache einen stärker nach vorne gerichteten Ansatz bei der Aufsicht nötig. Innovationen durch Fintechs stehen die europäischen Aufseher grundsätzlich positiv gegenüber. … Lesen Sie mehr ›