Die Gefahren alternativer Kapitalanlagen wie Private Debt und Private Equity gehören zu den Aufsichtsschwerpunkten der BaFin in diesem Jahr. Die Behörde hat 30 bis 40 Versicherer ausgemacht, die einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Anlagen in solche Vermögenswerte aufweisen, berichtet Versicherungsaufseherin Julia Wiens in einem Bloomberg-Interview. Von ihnen will die Aufsicht jetzt wissen, wie sie die damit verbundene Risiken überprüfen.
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Applaus für Infrastrukturquote
Exklusiv Versicherer, Versorgungswerke und Anlage-Experten begrüßen die noch kurz vor den Wahlen eingeführte Infrastrukturquote und die Aufstockung der Risikokapitalquote. Das könnte zu einem Impuls für vermehrte Infrastruktur-Investments führen. Der Versichererverband GDV sieht jetzt die BaFin am Zug, die das Kapitalanlagerundschreiben zur Auslegung der Anlageverordnung anpassen und dabei die qualitativen Anforderungen an das Risikomanagement für solche Investments überarbeiten dürfte.
Britische Aufsicht verspricht Lockerung
Sam Woods, im Vorstand der Bank of England zuständig für die Aufsichtsbehörde Prudential Regulation Authority (PRA), verspricht Versicherern und Banken eine Lockerung der regulatorischen Vorgaben. So sollen Versicherer künftig in riskantere Anlagen investieren können, ohne vorher die Aufsicht um Erlaubnis bitten zu müssen. Die PRA und andere Aufsichtsbehörden im Vereinigten Königreich stehen unter großem Druck durch die Politik, das Wachstum anzukurbeln.
Hat die Klassik wieder eine Zukunft?
Die höheren Zinsen, die den ersten Anstieg des Höchstrechnungszinses seit rund 30 Jahren ermöglichen, lassen die Frage aufkommen, ob klassische Lebensversicherungen eine Renaissance erleben könnten. Schließlich waren diese Produkte während vieler Jahrzehnte ein Hauptstandbein der Branche. Die Einschätzungen darüber gingen auch beim Zukunftskongress Altersvorsorge des Versicherungsmonitors weit auseinander.
BaFin sorgt sich um Fachkräftemangel und Liquidität
Die BaFin sorgt sich zunehmend um die Altersstruktur der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Versicherungsbranche und den Fachkräftemangel. „Daraus resultieren operative Risiken“, warnte Andreas Zapp, Chef der Lebensversicherer- und Pensionskassenaufsicht, beim Zukunftskongress Altersvorsorge des Versicherungsmonitors. Sorge bereiten der Aufsicht auch der hohe Anteil an alternativen Kapitalanlagen bei einigen Gesellschaften und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Liquiditätssituation.
NZAOA-Klimainitiative sieht sich auf Erfolgskurs
Die Net-Zero Asset Owner Alliance (NZAOA) hat ihren vierten Fortschrittsbericht vorgelegt. Die Nachhaltigkeitsinitiative von Versicherern und anderen institutionellen Investoren sieht sich auf Kurs in Richtung 1,5 Grad-Ziel. Sie meldet eine Verringerung der finanzierten Emissionen um 6 Prozent pro Jahr und mehr Investitionen in Klimalösungen. Mit dem Bericht positioniert sich die Vereinigung kurz vor der UN-Klimakonferenz in Baku.
Versicherer weltweit profitieren von Demografie
Versicherer weltweit sehen in der demografischen Entwicklung vor allem Chancen für die Kapitalanlage und das operative Geschäft. Das zeigt eine Studie des Vermögensverwalters Blackrock. Andere Megatrends wie künstliche Intelligenz beurteilen die 410 Unternehmen dagegen skeptischer. Und: Mehr als zwei Drittel der Anbieter sehen in regulatorischen Veränderungen das größte Makro-Risiko, erst dahinter folgen geopolitische Spannungen.
PSV feiert Jubiläum
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: 50-jähriges Bestehen des PSV und Pressegespräch des BDVM
Was bedeutet Value for Money?
Nach der Kritik von Versicherungsaufseherin Julia Wiens am mangelnden Kundennutzen einiger Fondspolicen sieht Constantin Papaspyratos vom Bund der Versicherten den oft hochprovisionierten Vertriebsweg über Banken und Sparkassen in Bedrängnis. Moritz Schumann vom Versichererverband GDV betont, dass der Blick allein auf die Kosten zu kurz greife. Lebensversicherer böten noch viele andere Mehrwerte, die den Kunden gar nicht so bewusst seien. Abschläge bei Frühstornos hält der Verband für richtig.
Nürnberger verkauft Pensionsfonds
Die Nürnberger Lebensversicherung verkauft ihren Pensionsfonds an die Metzler Pension Management, eine Tochtergesellschaft des Bankhauses Metzler. Es geht um rund 3.600 Verträge und eine Kapitalanlagesumme von 290 Mio. Euro. Der Schritt ist Teil eines Transformationsprogrammes, das die Nürnberger sich nach einem heftigen Gewinneinbruch verordnet hat. Metzler will in der betrieblichen Altersversorgung dagegen wachsen. Über den Kaufpreis bewahren die Unternehmen Stillschweigen.
Private Credit ruft Aufseher auf den Plan
In der Niedrigzinsphase haben viele Lebensversicherer in Private Credit investiert. Angesichts des Zinsanstiegs hat die riskante Anlageklasse an Attraktivität eingebüßt, doch der Appetit der Versicherer könnte erneut erwachen, so die Ratingagentur Moody’s. Das ruft die Aufsichtsbehörden auf den Plan, vor allem in den USA, wo die Lebensversicherer stark in Unternehmenskredite investiert sind. Die deutsche BaFin ist zwar auch vorsichtig, traut Private Credit aber kein großartiges Wachstum zu.
DAV: „Nur lebenslange Renten verhindern Altersarmut“
Die deutschen Bürger unterschätzen ihre Lebenserwartung und sind im Alter oft nicht ausreichend finanziell abgesichert. Eine lebenslange Alterssicherung funktioniere nur im Kollektiv, betonten Maximilian Happacher und Susanna Adelhardt von der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV) auf einer digitalen Pressekonferenz. Von Entnahmesparplänen raten die Versicherungsmathematiker ab. Die Aktuare äußerten sich auch zum Dauerbrenner Pflichtversicherung gegen Elementarschäden.











