Lebensversicherungen mit kapitalmarktorientierter Ausrichtung haben großes Potenzial – das zeigen Frankreich und Italien. Deutschland hinkt hier trotz vergleichbarer Bedürfnisse nach Renditeorientierung bei niedrigen Zinsen hinterher. Dabei könnte eine Kombination aus moderater Garantie, flexibler Fondskomponente, moderner Beratung, regulatorischer Transparenz und steuerlicher Gestaltung eine neue Generation lebensversicherungsbasierter Spar- und Anlageprodukte etablieren, schreibt Christian Eck von BNP Paribas.
Archiv ‘Kapitalmarkt’
AfW: Lob und Kritik für Riester-Reform
Der Vermittlerverband AfW begrüßt die Pläne der Bundesregierung für eine Reform der steuerlich geförderten privaten Altersvorsorge. Insbesondere das Altersvorsorgedepot sieht er als großen Fortschritt. Allerdings ist auch die Liste der Kritikpunkte umfangreich: Sie reicht vom Kostendeckel beim Standarddepot bis zum Verbot, biometrische Zusatzabsicherungen mit der Altersvorsorge zu verbinden. Auch die Verteilung der Abschlusskosten über die Laufzeit gefällt den Vermittlern nicht.
Swiss Re: Leben-Geschäft wird boomen
Die globale Wirtschaft ist zwar robust aufgestellt, wird in den kommenden Jahren aber mit Herausforderungen konfrontiert sein, erwartet Jérôme Haegeli, Group Chief Economist und Leiter des Swiss Re Institute. Auf einer Veranstaltung nannte er geopolitische Spannungen, Finanzmarktrisiken und künstliche Intelligenz als Gründe. Aufatmen können hingegen die Lebensversicherer. Laut Swiss Re werden sie 2026 und 2027 einen Aufschwung erleben.
Rückversicherer verdienen erneut Kapitalkosten
Den Rückversicherern ist es 2024 zum zweiten Mal in Folge gelungen, eine Rendite oberhalb ihrer Kapitalkosten zu erwirtschaften. Zu diesem Schluss kommt die Ratingagentur A.M. Best in einem aktuellen Bericht. Auch im ersten Quartal 2025 haben die Anbieter einen guten Schnitt gemacht. Zwar sinken die Renditen infolge der rückläufigen Preise, aber auch die Kapitalkosten sind rückläufig.
Assekuradeur Dual legt bei Warenkredit los
Leute – Aktuelle Personalien Der Assekuradeur Dual ist in das Geschäft der Warenkreditversicherung eingestiegen und hat Frank Masteling zum Leiter dieses Bereichs für Europa ernannt. Frederik Weiss (Bild), der zuvor 13 Jahre beim Kreditversicherer Allianz Trade tätig war, wird sich um das deutsche Geschäft kümmern. Auch beim Lebensversicherer LV 1871 gibt es personelle Neuigkeiten: Er hat einen neuen Kapitalanlagechef ernannt.
Versicherer wollen mitspielen
Die Versicherungsbranche in Europa und Deutschland fordert, dass eine Initiative der EU-Kommission für Spar- und Anlagekonten zur Stärkung des europäischen Kapitalmarkts auch für Versicherungsanlageprodukte gelten muss. Die Verbände Insurance Europe und GDV haben sich entsprechend in einer Konsultation im Rahmen der Spar- und Investitionsunion geäußert.
Aon: Rückversicherung weicher, Retro-Preise sinken
Der Makler Aon sieht den globalen Rückversicherungsmarkt vor einer Phase fallender Preise. Das zeigen laut Rückversicherungschef Jan-Oliver Thofern nicht nur die jüngsten Verhandlungen zwischen Erst- und Rückversicherern, sondern auch die Entwicklungen auf dem Retro-Markt, auf dem Rückversicherer Risiken an andere Anbieter oder den Kapitalmarkt transferieren. Der Retro-Markt ist zudem deutlich widerstandsfähiger als noch vor wenigen Jahren, erläuterte Aon-Experte Torsten Lesch.
S&P: EMEA-Versicherer solide aufgestellt
Die Versicherer in der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) sind wirtschaftlich gut aufgestellt, glaubt die Ratingagentur S&P. Eine solide Kapitalisierung und robuste Kapitalpuffer sorgen dafür, dass die Unternehmen für künftige externe Schocks gewappnet sind, so die Ratingagentur. Zudem verfügen die Versicherer über ein starkes operatives Geschäft und profitieren von vielfältigen Ertragsquellen, was sie weniger abhängig von einzelnen Märkten oder Sparten mache.
ILS-Fonds: Es geht auch parametrisch
Exklusiv Über Versicherungsverbriefungen (Insurance-Linked Securities, ILS) können branchenfremde Investoren in den Rückversicherungsmarkt investieren. Ob sie bei einem Schaden zur Kasse gebeten werden, lässt sich aber oft erst mit Zeitverzögerung sagen. Parametrische ILS-Fonds könnten Abhilfe schaffen, glaubt Nils Ossenbrink, Managing Partner beim Investmentmanager Twelve Securis. Im Gespräch mit dem Versicherungsmonitor erklärt er, wie der neue parametrische ILS-Fonds funktioniert, den Twelve Securis zusammen mit Lumyna Investments und dem Generali-Industrieversicherer GC&C aufgelegt hat.
Sparkassenversicherung zapft Kapitalmarkt an
Mit der SV Sparkassenversicherung hat ein weiterer deutscher Regionalversicherer eine Katastrophenanleihe auf den Markt gebracht – zusammen mit dem japanischen Genossenschaftsversicherer Zenkyoren. Der Cat Bond namens „Liongate Re“, benannt nach dem Sitz der SV am Stuttgarter Löwentor, bietet den beiden Gesellschaften 100 Mio. Dollar (88 Mio. Euro) Rückversicherungsschutz gegen Erdbebenrisiken.
Allianz nächstes Jahr wieder in Präsenz
Der Branchenriese Allianz wird seine Hauptversammlung 2026 wieder in Präsenz abhalten, kündigte Oliver Bäte, Vorstandsvorsitzender der Allianz SE, auf der in diesem Jahr noch ausschließlich digitalen Hauptversammlung des Unternehmens an. Digitale Hauptversammlungen hätten zwar Vorteile gebracht und mehr Aktionären eine Teilnahme ermöglicht. Eine Präsenzveranstaltung sei für viele aber auch ein Zeichen der Wertschätzung. Zudem gab die Gruppe ihre Wachstumsstrategie für die kommenden Jahre bekannt.
Insurance Europe für Vereinfachung von RIS
Insurance Europe macht sich für eine Vereinfachung der geplanten EU-Kleinanlegerstrategie (Retail Investment Strategy, RIS) stark. Das sei nötig, damit die EU ihr Ziel erreicht, die Beteiligung von Anlegern am Kapitalmarkt zu erhöhen. Der europäische Versichererverband hält es für wichtig, dass alle wesentlichen Regelungen mit dem Vorhaben selbst getroffen werden und nicht auf die nachgelagerte Gesetzgebung verschoben werden. Mit der Kleinanlegerstrategie will die EU das Vertrauen in den Kapitalmarkt stärken.
GDV erneuert Forderungen zur Kleinanlegerstrategie
Mit den Trilogverhandlungen der europäischen Institutionen starten am 18. März die letzten regulatorischen Arbeiten an der EU-Kleinanlegerstrategie. Das hat der Versichererverband GDV zum Anlass genommen, seine Kritik an dem Regelwerk zu erneuern. Er fordert pragmatische Lösungen, klare Regelungen, eine Begrenzung des Aufwands und damit der Kosten für die Versicherer sowie mehr Planungssicherheit.













